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Gold und Währung

Gold — Auf dem gelben Ziegelweg?

Artikel von Nicole Foss

Zuerst veröf­fent­licht in englisch am 11.09.2015 auf TheAutomaticEarth.com unter dem Titel „Gold – Follow the Yellow Brick Road?

Vor dem Hinter­grund des sich rasch ausbrei­tenden Vertrau­ens­ver­lusts und der konse­quenten Umstel­lung auf Deflation mit fallenden Preisen auf ganzer Front als Folge ist es ange­bracht, unsere Position bei Gold zu über­prüfen. Das gelbe Metall wird oft als Allheil­mittel angesehen — der sichere Hafen als Schutz vor allen Arten von möglichen finan­zi­ellen Störungen. Es ist seit langem unsere Position bei The Automatic Earth, dass dies eine viel zu verein­fachte Sicht­weise ist. Wir leben in einer komplexen Welt, für die es keine einfachen, eindi­men­sio­nalen Lösungen gibt. Es ist wichtig, zwischen den Märkten für Papier­gold und physi­schem Gold zu unter­scheiden und um die Risiken des Gold­be­sitzes zu verstehen um damit umgehen zu können. Wie wir schon damals, 2009, schrieben:

Zum einen haben die Goldbugs recht, dass physi­sches Gold echtes Geld ist (im Gegensatz zu Papier­gold, das nur ein weiteres Schnee­ball-System ist). Es hat seinen Wert für Tausende Jahre erhalten und wird dies auch weiterhin lang­fristig tun. Doch das bedeutet nicht, dass der Goldpreis nicht fallen könnte oder dass jetzt der Goldkauf der rechte Weg für alle sei, um ihr Kapital zu erhalten… Die Lebens­um­stände der Menschen sind unter­schied­lich, und diese Umstände bestimmen ihre Hand­lungs­frei­heit, sowohl jetzt als auch in der Zukunft.

Blasendynamik

Unserer Ansicht nach ist (Papier-) Gold in einer Blase, die im Jahre 2011 ihren Höhepunkt erreicht hat, zusammen mit dem Rest des Rohstoff­kom­plexes. Es wurde der gleichen Dynamik wie andere Rohstoffe ausge­setzt, die kollektiv den Kontakt zu ihren eigenen Funda­men­tal­daten verloren haben, je mehr sie über­fi­nan­zia­li­siert wurden. Finan­zia­li­sie­rung treibt die Dynamiken in eine virtuelle Welt und setzt sie gleich­zeitig perver­tierten Anreizen aus. Die Folge sind erheb­liche Kurs­be­we­gungen, die im besten Fall eine dünne Verbin­dung zu tatsäch­li­cher Nachfrage und Angebot haben.

Die Spitzen im Rohstoff­markt sind angst­ge­trieben, in der Regel durch die Angst vor Knappheit. Dies bewirkt, dass die Markt­teil­nehmer immer stärkere Nachfrage und knapperes Angebot erwarten, bis zu dem Punkt, wo der Preis weit voraus getrieben wird, als was die Funda­men­tal­daten recht­fer­tigen würden. Darüber hinaus wird in Blasen­zeiten die Jagd hinter dem Momentum ein wichtiger Faktor, bei welcher die Speku­lanten annehmen, dass die Preise weiterhin steigen werden. Sobald ständig steigende Preise zur vorherr­schenden Lehr­mei­nung wurden, spielt es keine Rolle mehr, was man für einen Kauf zu zahlen hat, wegen der falschen Annahme, dass jemand anderes immer mehr dafür zu zahlen bereit sein wird. Dies gilt für eine Weile, bis es abrupt nicht mehr gilt — wenn der größte Narr gefunden wurde. An dieser Stelle ist eine scharfe Umkehr an der Reihe.

Unsere Sicht der Markt­dy­namik als Schwan­kungen der positiven Rück­kopp­lung in einer fraktalen Struktur ist der mensch­li­chen Psycho­logie geschuldet. Es gibt keine effi­zi­enten Märkte, keine rationale Nutzen­ma­xi­mie­rung, kein Gleich­ge­wicht, keine negative Rück­kopp­lung, kein voll­stän­dige Konkur­renz und keinen perfekten Infor­ma­tionen — kurz gesagt hat das Main­stream-Modell über das Funk­tio­nieren der Märkte keine Ähnlich­keit mit der Realität. Die Preise spiegeln nicht die Grund­lagen sondern den kollek­tiven Zustand des Vertrauens der Markt­teil­nehmer wider, unter Betei­li­gung an unter­be­wussten Herdenverhalten.

Wir stimmen George Soros zu, dass Märkte reflexiv sind:

Soros wies die vorherr­schende Idee zurück, dass „Markt­preise… passive Refle­xionen der Funda­men­tal­daten” seien, ein Dogma welches er als Markt­fun­da­men­ta­lismus abgelehnt hat, oder dass es stabi­li­sie­rende Kräfte gäbe, die die Preise auto­ma­tisch zurück zum Gleich­ge­wicht führen würden. Statt­dessen hat Soros eine Theorie der „Refle­xi­vität” hervor­ge­bracht, in welcher Funda­men­tal­daten die Wahr­neh­mung und Preise prägen, aber auch die Preise und die Wahr­neh­mungen die Funda­men­tal­daten formen. Statt einer linearen Einweg-Beziehung, in welcher Kausa­lität aus Funda­men­tal­daten hin zu zu Preisen und Wahr­neh­mungen fließt, entwi­ckelte Soros die Theorie einer Schleife, in welcher Preise, Funda­men­tal­daten und Wahr­neh­mungen wirken alle auf einander wirken. „Ich behaupte, dass die Finanz­märkte immer falsch liegen, in dem Sinne, dass sie mit einer vorherr­schenden Neigung operieren, aber daß die Neigung sich selbst vali­dieren kann, da sie nicht nur die Markt­preise beein­flusst, sondern auch die Funda­men­tal­daten, welche die Markt­preise eigent­lich reflek­tieren sollten”.
Später schreibt er unver­blümt: „[Die Hypothese effi­zi­enter Märkte und Theorie der ratio­nalen Erwar­tungen] behauptet, dass die Märkte immer recht haben; mein Vorschlag ist, dass die Märkte fast immer falsch liegen, aber oft können sie sich vali­dieren”. Ab einem bestimmten Punkt werden selbst­ver­stär­kende Rück­kopp­lungs­schleifen unhaltbar. Aber in der Zwischen­zeit bewirkt positive Rück­kopp­lung das immer weitere Aufblähen der Blasen, weiter als man von Anfang an voraus­ge­sehen haben könnte. „In der Regel erfährt ein sich selbst verstär­kender Prozess geordnete Korrek­turen in den frühen Stadien, und wenn er diese überlebt, neigt die Neigung dazu, verstärkt zu werden und kann weniger leicht abge­schüt­telt werden. Wenn der Prozess fort­ge­schritten ist, werden Korrek­turen seltener und die Gefahr eine kulmi­nie­renden Umkehr wächst …”
…Entschei­dend für den erfolg­rei­chen Speku­lanten ist, auf Blasen nicht durch Leer­ver­käufe zu reagieren und darauf zu warten daß stabi­li­sie­rende Kräfte den Markt schnell wieder auf gewisse funda­men­tale Werte zwingen, sondern sie früh zu iden­ti­fi­zieren und auf der Welle zu reiten, in der Hoffnung, heraus zu kommen, bevor das ganze Gebäude schließ­lich zusam­men­stürzt. Menschen (andere Inves­toren, Erzäh­lungen) zu lesen ist ebenso wichtig — wenn nicht wichtiger — als das Verständnis der Funda­men­tal­daten eines Vermö­gens­werts selbst. Iden­ti­fi­zieren der nächsten „brand­neuen Sache” früher als der Rest der Menge und an Bord zu kommen, und dann bereit zu sein, vor der Sintflut zu liqui­dieren, ist das Herzstück des Erfolgs der Spekulanten…
…In Anwendung von Soros Verständnis einer Blase als Prozess und nicht nur eines über­schäu­menden Endzu­stands ist Gold bereits seit einiger Zeit eine Blase, wo eine immer größere Gruppe von Inves­toren aufspringen, was die Preise höher treibt.

Das ist natürlich eine perfekte Beschrei­bung der Schnee­ball-Dynamik, mit welcher Blasen entstehen, wo die Gewinner dieje­nigen sind, die frühen hinein und früh heraus kommen und alle anderen mit einem leeren Beutel dastehen lassen. Dies ist ein ständiges Thema bei The Automated Earth. Blasen sind vielmehr ein Prozess, gemeinsam die Verpflich­tung zu einer Ansicht zu entwi­ckeln, welche sich von einer schlicht selbst­ver­stär­kenden über eine fest verwur­zelte hin zu einer öffent­lich unbe­streit­baren — sofern man nicht als geis­tes­krank entlassen werden will ‑verwan­delt. Leider werden Quer­denker typi­scher­weise gerade zu der Zeit als verrückt angesehen, an der ihre Perspek­tive am wich­tigsten ist.

Neben dem Grund­mo­dell stimmen wir auch Soros Meinung von 2010 zu, dass Gold die „ulti­ma­tive Blase” bildet:

Soros: In dieser Welt ist Gold die ulti­ma­tive Blase, denn abgesehen von den Kosten es tatsäch­lich aus dem Boden zu graben hat es fast keine wirk­li­chen anderen Funda­men­tal­daten als seinen Preis an sich. Inves­toren haben es gekauft, gerade weil der Preis ist gestiegen ist und voraus­sicht­lich weiter steigen wird. Steigende Preise haben ihren eigenen Bedarf erzeugt. Es ist die ultimativ reflexive Investition.

Im August 2011 hatte Gold das Blow-off-Euphorie Stadium erreicht, allen wetteten schon auf weitere Preis­stei­ge­rungen und deshalb war niemand übrig, die weiteren erfor­der­li­chen Wett­ein­sätze zu plazieren, um den Preis höher zu treiben. Aus unserer Sicht hat dies einen hohen Gipfel dargestellt:

August 2011: Von allen Rohstoff­blasen ist es das Ende des explo­siven Anstiegs von Gold, welches die größte Zahl von Menschen über­ra­schen wird. Nur sehr wenige erwarten, daß es der Führung durch Silber folgt, aber das ist genau das, was wir erwarten. Gold wurde zunehmend immer als der ulti­ma­tive Zufluchtsort betrachtet. Die Gewißheit war so groß, dass die Preise um Hunderte von Dollar pro Unze in einer Blow-off-Spitze über einen Zeitraum von nur zwei Monate stiegen. Die derzeit ablau­fende speku­la­tive Umkehr sollte schnell und verhee­rend für die wahren Gläubigen in die Fähigkeit des Goldes sein, dass es der Schwer­kraft ewig zu trotzen imstande ist.

Sentiment ist der entschei­dende Kontraindikator:

Letztlich muss man erkennen, dass die Metalle weder durch Inflation noch durch Deflation ange­trieben sind. Wir haben deutliche Zeiten in unserer Geschichte, wo sie sich genau gegen­teilig benommen haben zu dem, was jedes der promi­nenten Lager erwartet hätte. Gibt es daher viel­leicht einen weiteren Antrieb der Metalle, auf den man sich jederzeit verlassen kann? Meine Antwort auf diese Frage ist, dass es die Markt­stim­mung ist, auf die man sich jederzeit verlassen kann, um die richtige Richtung für die Edel­me­talle anzu­zeigen… Man muss zuvor den betref­fenden Markt analy­sieren, unab­hängig davon, was andere Märkte tun oder nicht tun. Der Haupt­grund ist, weil die Stimmung jeden Markt antreibt, und es variiert je nach Markt.

Das Verhalten der Zentral­banken ist sehr bezeich­nend für Wende­punkte, da ihre Hand­lungen Spät­in­di­ka­toren für anhal­tende Trends sind, wie wir zuvor darauf hinge­wiesen haben:

The Automatic Earth, August 2011: Die Zentral­banken kaufen Gold, was einige als einen großen Vertrau­ens­be­weis ansehen, und sie daher bullisch für den Goldpreis sind. Aller­dings ist es lehrreich, sich das bisherige Verhalten der Zentral­banken in Bezug auf die Gold­preise anzusehen. Als Gold vor elf Jahren nach einem langen und sich hinzie­henden Abstieg an seinem Tiefpunkt war, verkauften die Zentral­banken — in einer Atmo­sphäre, wo Gold als ein bloßes indus­tri­elles Metall von geringem Interesse oder sogar als „barba­ri­sche Relikt” angesehen wurde.

Verkäufe von Zentral­banken, die immer eine der letzten Parteien sind, die auf die Entwick­lung von Lehr­mei­nung reagieren, war eigent­lich ein sehr starker Kontra­in­di­kator, dass Gold eine Boden­bil­dung vollzog. Sie würden es nicht verkauft haben, wenn sie einen großen Preis­an­stieg erwartet hätten, aber die Zentral­banken sind eher reaktiv als proaktiv und leiden oft unter erheb­li­cher Trägheit. Als Folge neigen sie dazu, von den Ereig­nissen überholt werden. Sie als allmäch­tige Direk­toren anzusehen und entspre­chend zu handeln ist daher sehr gefährlich.

Jetzt sehen wir das gegen­tei­lige Szenario. Nach elf Jahren eines zunehmend steileren Preis­an­stiegs kaufen Zentral­banken schließ­lich wieder, und sie tun dies in einer Zeit in der die vorherr­schende Lehr­mei­nung ist, dass Gold weiterhin nach den Sternen greift. Wieder einmal erzeugen die Zentral­banken einen starken Kontra­in­di­kator, diesmal in umge­kehrter Richtung. Auch wenn Kommen­ta­toren meinen, dass die Zentral­banken ihr Gold halten werden, auch wenn sie einen drin­genden Bedarf an Bargeld entwi­ckeln, ist das doch höchst unwahr­schein­lich. In einem defla­tio­nären Umfeld ist es Geld, das knapp ist, und Geld, dass alle — auch Zentral­banker — verfolgen werden.

In der Tat scheint ein drin­gender Bedarf an Bargeld den Verkäufen vorweg­zu­laufen, und das Grund­prinzip wird in relativ naher Zukunft viel stärker werden:

Gold sitzt nun auf einem 5‑Jahres-Tief, nachdem China am Montag in den ersten Minuten des Handels 5 Tonnen Gold in die Shanghai Märkte abge­stoßen hat, mit einer langsamen, aber stetigen Verkaufs­welle während der ganzen Woche. IVN hat über Chinas Finanz­krise seit Februar berichtet, und das war kein völlig uner­war­teter Wechsel hin zu Liquidität.

Die Psycho­logie hat sich wieder einmal bewegt. Statt eines barba­ri­schen Relikt wird Gold nun als nutzlos und Lieb­ha­berei bezeichnet:

Gold sollte eine Oase mitten in harten Zeiten und weichem Geld sein. Warum also hat jetzt, wo Grie­chen­land in Verzug geraten, der Euro gegenüber dem Dollar verloren und der chine­si­sche Akti­en­markt gestol­pert ist, Gold unbewegt dage­sessen wie ein Kiesel­stein? Bei einem Kurs in dieser Woche von unter $ 1.150 pro Unze ist das gelbe Metall mehr als 39% gefallen, seit es bei fast 1.900 $ im August 2011 kulmi­nierte. Seit Juni 2014 haben die Anleger $ 3 Milli­arden aus Fonds heraus­ge­zogen, die in Edel­me­talle inves­tieren, schätzt Morningstar, das Finanz- Markt­for­schungs­un­ter­nehmen; das Gesamt­ver­mögen bei Edel­me­tall-Fonds ist um 20% in 12 Monaten geschrumpft. „Viele Inves­toren seien desil­lu­sio­niert bei Gold”, sagt Suki Cooper, Leiter der Metall­for­schung bei Barclays in New York. „Die Sicherer-Hafen-Nachfrage war nicht stark genug, um die Preise anzuheben, gerade noch stark genug, um sie vom Abstürzen abzuhalten.”

Viele Menschen haben wohl Gold aus den falschen Gründen gekauft: wegen seiner glän­zenden durch­schnitt­li­chen 18,7% jährliche Rendite zwischen 2002 und 2011, anschei­nend magischen infla­ti­ons­be­kämp­fenden Eigen­schaften, wegen seiner Leucht­kraft in den dunkelsten Tagen. Aber lang­fris­tige Renditen von Gold sind stumm, es ist kein Allheil­mittel für die Inflation, und es mag als Reaktion auf uner­war­tete Krisen helfen, aber nicht bei seit langem schwe­lenden Problemen wie der grie­chi­schen Situation.

Es ist keine Inflation die uns erwartet, und somit ist derzeit keine Infla­ti­ons­ab­si­che­rung erforderlich:

Die Inflation unter­schreitet weiterhin die Ziele der Fed trotz extrem niedriger Zinsen und Jahren an der massiven Anlei­he­käufen. In der Tat senkt der jüngste Einbruch im Rohstoff­kom­plex nur die Inflation und die Infla­ti­ons­er­war­tungen. Alles von Kaffee, Zucker, Bohnen, bis hin zu Rohöl geht südwärts. Indus­trie­me­talle wie Kupfer und Aluminium haben ihren Sturz in den letzten Tagen wieder­holt, während das zarte globale Wirt­schafts­wachstum der Nachfrage schadet und das Über­an­gebot sich vertieft. All das schafft ein anti-infla­tio­näres Umfeld, das die Luft aus dem Goldmarkt aussaugt.

Viel dunklere Tage kommen, jetzt wo wir uns in hoch defla­tio­nären Zeit bewegen, ange­trieben durch eine unver­meid­liche Kredit­im­plo­sion. Ein solches Ereignis wird relativ schnell erfolgen, wie immer in der Vergan­gen­heit, da die Kredit­ex­pan­sion virtu­ellen Reichtum in Form von reichlich „Finanz­an­lagen” mit wenig oder keiner Verbin­dung zu irgend­einer Form von zugrunde liegendem Sach­an­lagen-Vermögen schafft:

Laurens Swinkels, ein leitender Forscher an der Norges Bank Invest­ment Manage­ment in Oslo, rechnet damit, dass der Gesamt­markt­wert der welt­weiten finan­zi­ellen Vermö­gens­werte Ende 2014 etwa $102,7 Billionen war. Der World Gold Council schätzt, dass die weltweite Gesamt­menge des für Inves­ti­tionen gehal­tenen Goldes Ende 2014 etwa $1,4 Billionen war. Also wenn Sie den gleichen Anteil halten würden wie alle Inves­toren der Welt insgesamt, würden sie 1,3% Ihres Inves­ti­ti­ons­port­folio Gold zuweisen.

Natürlich gibt es viele Formen von wahre Sach­werten neben Gold, aber auch wenn man alle Formen von Sicher­heiten einschließen würde, bleibt eine extreme Unter­de­ckungs­krise, oder einer extremen Menge über­schüs­siger Ansprüche auf die zugrunde liegenden wahren Werte. Das was keine Substanz hat, wird sich sehr schnell wieder in Rauch auflösen, was es ursprüng­lich auch ist:

In den Tagen eines Gold­stan­dards — oder genauer — eines Gold­tausch­stan­dards, war der Zusam­men­bruch exzes­siver Bank­kre­dite immer plötzlich und bösartig im Verhältnis zur vorhe­rigen Expansion. Da Kredit von den Banken aus der Luft geschöpft wurde, ohne zugrunde liegende Reserven an Gold um sie zu decken, wurden die unwei­ger­lich absa­ckenden Preise mit Banken­pleiten asso­zi­iert, und Zentral­banken wurden einge­richtet um die Geschäfts­banken von dieser brutalen Realität zu isolieren. Über­dehnte Banken zu retten erfordert immer die künst­liche Absenkung der Zinssätze und der Auswei­tung der Geldmenge, um die Kaufkraft der Währung davon abzu­halten, gegen sinkende Rohstoff­preise anzu­steigen. Gold bleibt daher ein Wert­auf­be­wah­rungs­mittel für Sparer, da es nicht auf diese Weise von einer Zentral­bank abge­wertet werden kann.

Es nicht ist jedoch nicht immer möglich, über­dehnte Banken zu retten. Es hängt davon ab, inwieweit sie überdehnt sind und die Existenz — oder deren Fehlen — eines Kredit­geber letzter Instanz mit einer ausrei­chend tiefen Taschen. 2008 war ein extrem teure Versuch, eine unlösbare finan­zi­elle Zwangs­lage zu verschleiern und gleich­zeitig es noch schlimmer zu machen durch die Stützung des Kredit­schnee­ball­sys­tems — eine Verdop­pe­lung des zu verlie­renden Wett­ein­satzes. Während des Platzens besonders großer Finanz­blasen ist der System­zu­sam­men­bruch wahr­schein­lich ausrei­chend extrem genug, um für viele Jahre Versuche zu behindern, die Geldmenge zu expan­dieren, was bedeutet, dass weder das Banken­system noch der Wert der Finanz­an­lagen gerettet werden kann. Deflation und wirt­schaft­liche Depres­sion verstärken sich gegen­seitig, und dies wird die dominante Dynamik für einen längeren Zeitraum sein. Gold und andere Formen von Sach­an­lagen werden in dieser Zeit Wert­auf­be­wah­rungs­mittel sein.

Papier-Gold kontra physisches Gold

Gold hat seine Schritte noch nicht in einem Ausmaß nach­voll­zogen, dass es eine voll­stän­dige Korrektur des vorher­ge­henden Anstiegs anzeigen würde. In Papier­be­griffen muss es viel weiter fallen, zumal die Welt sich weiter in der Defla­ti­ons­spi­rale bewegt, die gerade erst begonnen hat. Gold ist bereits auf seine Produk­ti­ons­kosten gefallen, und fast die Hälfte der Primär­pro­du­zenten machen Verluste beim aktuellen Preis, aber in einer Defla­ti­ons­spi­rale können wir eine deutliche Unter­schwin­gung in einem Wettlauf zu den Kosten des Produ­zenten mit nied­rigsten Kosten erwarten. Die Schluss­fol­ge­rung ist, dass die Preise viele Hunderte von Dollar pro Unze mehr fallen können, und das ist genau was wir erwarten.

Wie wir schon 2011 sagten:

Erwarten Sie, alles über das enorme Schnee­ball­system im Papier­gold zu hören, und eine Menge mehr über vergol­detes Wolfram. Dabei spielt es keine Rolle, ob dass Gerücht wahr ist oder nicht. Was zählt, ist, ob die Menschen es glauben oder nicht, und wie es eine Spirale der Angst füttern könnte, wenn die Preise fallen… Typi­scher­weise wird eine Speku­la­ti­ons­blase gefolgt von einer Umkehrung der Speku­la­tion wodurch die Preise fallen, und dann werden durch sinkende Nachfrage die Preise weiter unter­graben. Während die Blase abge­wi­ckelt wird, beginnen die Menschen, auf einem anderen fahrenden Zug in die entge­gen­ge­setzte Richtung zu springen, wie immer dem Momentum folgend. Die Notwen­dig­keit, Zugang zu Geld zu erlangen durch den Verkauf von was auch immer verkauft werden kann (und nicht, was man gerne verkaufen würde), und der laufende Zusam­men­bruch der effek­tiven Geldmenge da Kredit gnadenlos knapp wird, wird auch zu dem sich entwi­ckelnden Teufels­kreis beitragen.

Dies ist das Szenario, das jetzt entfaltet, insbe­son­dere in Bezug auf die Reali­sie­rung über­schüs­siger Ansprüche auf die zugrunde liegenden realen Werte im Goldmarkt. Das Papier­gold-Schnee­ball­system ist extrem, mit wesent­lich mehr Papier­gold-Ansprü­chen als tatsäch­lich Gold existiert, und der Hebel hat in der letzten Zeit stark zuge­nommen, vor allem im letzten Monat:

Dies bedeutet, dass das, was schon mit mehr als 200 Unzen Papier­gold Ansprü­chen pro liefer­barer Unze Gold ein Rekord­ver­dün­nungs­faktor war, noch weiter ange­stiegen ist, und in Hinblick auf den heutigen [9. September] Einbruch von 8% gibt es jetzt eine beispiel­lose 228 Unzen Papier­an­sprüche für jede Unze liefer­baren „regis­trierten” Goldes.

In der Tat könnte dies eine signi­fi­kante Unter­schät­zung des echten Schall-und-Rauch-Problems darstellen:

Die nume­ri­schen Daten, aus welchen die schmucken Grafiken und und trockenen Detaill­daten-Präsen­ta­tionen erstellt werden, stammen von den Banken die man als „system­re­le­vant” betrachtet. Ich sagte schon seit einiger Zeit, dass, WENN die Bullion-Banken, welche die Comex und die LBMA kontrol­lieren, ehrliche Daten für die COMEX und LBMA einrei­chen würden, dann wäre es das einzige Geschäfts­feld, in dem sie die Wahrheit nicht verschleiern und betrü­ge­ri­sche Zahlen melden würden. Wie wahr­schein­lich ist das? …
…Die offen­sicht­liche Schluss­fol­ge­rung ist, dass die Versor­gungs­de­fi­zite in Gold und Silber behoben werden durch die Verpfän­dung von Gold- und Silber­barren von zuge­wie­senen Konten, die von Bullion-Banken gehalten werden, einschließ­lich der im Auftrag von Gold-/Silber-ETFs wie GLD und SLV geführten Konten. Darum haben ABN Amro und Rabobank aufgehört, den Inves­toren in physi­sches Gold zu gestatten, sich das Gold auslie­fern zu lassen in das sie inves­tiert zu haben glaubten — das Gold war nicht da, um geliefert zu werden. Dies geschah auch im Jahr 2013.

Wo nur pures Papier ohne etwas dahinter ist, da gibt es ein erheb­li­ches Potenzial für große Kurs­be­we­gungen unab­hängig von physi­schem Angebot und Nachfrage:

Für Anleger hat der gegen­wär­tige Markt für Gold, Silber und andere Edel­me­talle jede wirkliche Verbin­dung zu den regulären Kräften von Angebot und Nachfrage verloren. Die Ausgabe von Papier­gold und ‑silber hat eine Trennung von den Markt­kräften erlaubt. Es hat die wahren Geldwerte von den Mengen an tatsäch­lich exis­tie­renden Edel­me­tallen gelöst. Dies hat in beträcht­li­chem Ausmaß die vermeint­liche Versor­gung aufge­blasen und so einen Abwärts­druck auf die Preise bewirkt.
Die Wahrheit ist, dass es weit weniger physi­sches Gold und Silber gibt als Angebot gleich­wer­tiger Papiere. Diese Situation ist möglich, da es viele Spieler und Speku­lanten im Markt gibt, die eigent­lich ihre Bestände gar nicht in Besitz nehmen wollen. Statt­dessen haben sie Zettel, die den Eindruck des Eigentums machen. Solange nur eine kleine und über­schau­bare Teil­neh­mer­zahl an den Termin­märkten für Gold und Silber tatsäch­lich Lieferung ihrer Inves­ti­tionen verlangen, können sich die Spot­preise unab­hängig von den realen Funda­men­tal­daten bewegen.

Es gibt beträcht­liche Diskus­sionen darüber, ob dies aktive Mani­pu­la­tion ist. Einige würden argu­men­tieren, (in einer analogen Rohstoff­si­tua­tion), dass die Dynamik in über­fi­nan­zia­li­sierten Märkte die Eigen­schaft entwi­ckelt, Kurse zu bewegen, ohne notwen­di­ger­weise bösartige Motive oder vorher­be­stimmte Ergeb­nisse im Sinn zu haben:

Die gewaltige Rückgang der Ölpreise wurde verur­sacht durch Händler, die den Preis für Rohöl im Futures-Markt durch Momentum-Trading basierend auf unrea­lis­ti­schen Annahmen über das Nach­fra­ge­wachstum hoch­ge­boten haben. Als der Preis Kurs in die entge­gen­ge­setzte Richtung aufnahm, konnten Händler keine Gebote auf ihre Posi­tionen bekommen, und der gesamte Markt ging drastisch Netto-Short, bot den Rohstoff­preis nach unten… Wir können daraus ersehen, dass der Futures-Markt ohne die geringste böse Absicht Rohstoff­preise stark in einer Weise beein­flussen kann, die nichts mit Angebot und Nachfrage zu tun haben.

Andere meinen, dass Bewe­gungen auf dem Papier­markt vorsätz­liche Mani­pu­la­tionen darstellen:

Eine enorme Menge an Papier­gold Verträgen wurden während einer der lang­samsten Handels­pe­ri­oden in das elek­tro­ni­schen Handels­system der COMEX, Globex, geworfen, durch­ge­hend während der ganzen Handels­woche (19. Juli). Ein Bona-fide-Anbieter, der eine große Position zu best­mög­li­chen Ausfüh­rungs-Preisen zu verkaufen beab­sich­tigt hätte, würde nie eine Position auf diese Weise entsorgen. Die einzige Erklärung ist, dass jemand den Goldpreis drücken wollte und Wert darauf legte, dies durch­zu­setzen. Dies ist im Goldmarkt ein wieder­keh­rendes Ereignis während der Laufzeit des Gold-Bullen­marktes. Aller­dings hat die Frequenz dieses Handels­muster seit 2011 deutlich zuge­nommen… Es gibt eine defi­ni­tive Korre­la­tion zwischen dem großen Spitzen in Gold-OTC-Derivaten und dem Abwärts­druck auf den Goldpreis.

Den Papier­gold­markt durch weiteres Aufbla­ehen des Schnee­ball­sys­tems auszu­spielen kann erheb­liche Sicher­heits­vor­teile gene­rieren, selbst wenn es das Ausmass der Hebel­wir­kung und damit der Unter­de­ckung erhöht:

Die Edel­me­tall­preise werden im Futures-Markt bestimmt, in welchem Papier-Verträge — die Barren reprä­sen­tieren — in bar beglichen werden, und nicht in Märkten, in denen die tatsäch­li­chen Metalle gekauft und verkauft werden. Da die Comex vorwie­gend ein Baraus­gleich-Markt ist, gibt es wenig Risiko an unge­deckten Verträgen (ein nicht gedeckter Vertrag ist ein Verspre­chen, Gold zu liefern, das der Verkäufer des Vertrags nicht besitzt). Das bedeutet, dass es leicht ist, das Angebot an Gold im Futures-Markt zu vergrö­ßern, wo der Preis bestimmt wird indem man einfach unge­deckte (nackte) Verträge druckt. Der Verkauf von nackten Shorts ist ein Weg zur künst­li­chen Erhöhung des Angebots an Gold­barren im Futures-Markt, wo der Preis ermittelt wird. Das Angebot an Papier-Verträgen die Gold reprä­sen­tieren steigt, aber nicht das Angebot an physi­schen Goldbarren.
Wie wir bei einer Reihe von Gele­gen­heiten doku­men­tiert haben, werden die Gold­barren-Preise syste­ma­tisch durch das plötz­liche Erscheinen und den Verkauf nicht gedeckter Futures-Verträge während der Tages- und Nacht­zeiten mit geringem Handels­vo­lumen nach unten gedrückt, die große Mengen an Gold­barren darstellen. In einem Zeitraum von wenigen Minuten oder weniger werden große Mengen an Gold- und Silber-Shorts in den COMEX Markt geworfen, was das Angebots an Papier­an­sprü­chen auf Barren drama­tisch erhöht. Würden Käufer dieser Shorts auf Lieferung bestehen, würde die Comex scheitern. Comex Barren-Futures dienen der Speku­la­tionen und Hedge-Fonds zur Verwal­tung der Risiko- und Rendi­te­ei­gen­schaften von Metriken wie der Sharpe Ratio. Die Hedge-Fonds sind wegen der Indi­zie­rung von Gold- und Silber­preisen betroffen, nicht wegen der Rendite-Perfor­mance ihrer Barren-Verträge.
Ein ratio­naler Spekulant mit einer starken Nachfrage nach Gold­barren und einge­schränktem Angebot würde nicht den Markt shorten. Darüber würde kein ratio­naler Händler, der eine große Gold-Position abwickeln wollte, die gesamte Position auf einmal auf dem Markt werfen. Wie erklären sich dann die massiven nackten Shorts, die zu Zeiten mit geringem Handels­vo­lumen auf den Markt geworfen werden? Die Bullion-Banken sind die wich­tigsten Markt­ma­cher in Barren-Futures. Sie sind auch Clearing-Mitglieder der Comex, was ihnen Zugang zu den Daten, wie beispiels­weise den Posi­tionen der Hedge-Fonds und den Preisen gibt, zu denen Stop-Loss-Aufträge ausgelöst werden. Sie stimmen die Zeiten ihrer Verkäufe von unge­deckten Shorts ab, um Stop-Loss-Verkäufe auszu­lösen und dann decken sie ihre Leer­ver­käufe mit Kauf­ver­trägen zum Preis, den sie nach unten gedrückt haben, und stecken die Gewinne aus der Mani­pu­la­tion in ihre Taschen.

Wie immer geht dies auf Kosten der kleineren Inves­toren:

Dem Artikel auf Zero Hedge zufolge wurde an der New Yorker Comex in zwei Ausbrü­chen an einem Morgen das Äqui­va­lent von 17 Tonnen Gold verkauft. Stellen sie sich vor, wie verrückt das ist. Ein Verkäufer der versuch, Gewinne zu maxi­mieren würde keine so riesigen Verkäufe wie diese in einem kurzen Zeitraum tätigen. Die Größe des Verkaufs selbst bewirkt einen Preis­ver­fall. Jemand (Person oder Orga­ni­sa­tion) der eine solche Menge Gold besitzt, weiß dies. Also muss man sich fragen, warum jemand derart gegen seine eigenen Inter­essen vorgeht.
Die einzige Antwort, die ich darauf habe, ist, dass die Verkäufer bereits riesige Short-Posi­tionen an Derivaten angehäuft haben, die sie zu Geld machen wollten. Unter dem Strich ergab sich, dass jemand, der eine Menge echtes Gold wollte, es bekam, und der Verkäufer auf der anderen Seite des Handels sich wahr­schein­lich gesund stieß durch den Leer­ver­kauf am Papier­markt. Zwei Entitäten mit tiefen Taschen wurden glücklich. Die Gold-Inves­toren auf der Basis blieben zurück und leckten ihre Wunden.

Manche betrachten das jüngst eher ambi­va­lente Bild von Gold als Beweis dafür, dass mächtige Parteien versuchen, die Legi­ti­mität von Gold als Währung zu unter­graben, vermut­lich, um den Preis nach unten zu drücken und Massen zu einem viel nied­ri­geren Preis zu kaufen:

Der Angriff der Bullion-Banken auf Gold wird mit einer Flut von Geschichten in den Finanz­me­dien ergänzt, welche jede Nütz­lich­keit von Gold leugnen. Am 17. Juli hat das Wall Street Journal erklärt, dass Ehrlich­keit über Gold es erfordert, anzu­er­kennen, dass Gold ist nichts anderes als Lieb­ha­berei sei. Andere Kommen­ta­toren erklären, dass Gold in einem Bären­markt sei, trotz der starken Nachfrage nach physi­schem Metall sowie Beschaf­fungs­knapp­heit, und eine einfluss­reiche Partei besteht darauf, dass Gold nicht als Geld angesehen werden darf.
Warum diese plötz­liche Flut an Behaup­tungen, dass Gold kein Geld sei? Gold gilt als Teil der offi­zi­ellen Währungs­re­serven der Verei­nigten Staaten, das ist auch bei den Zentral­banken und dem IWF der Fall. Der IWF akzep­tiert Gold als Rück­zah­lung für Kredite. Das Büro des Schatz­amts des US-Finanz­mi­nis­te­riums klas­si­fi­ziert Gold als Währung, wie aus dem neuesten Quar­tals­be­richt über Bank-Derivate-Akti­vi­täten der OCC ersicht­lich ist, in welchem die OCC Gold-Futures in der Klas­si­fi­zie­rung Devi­sen­de­ri­vate ablegt.
Die Mani­pu­la­tion der Gold­preises durch die Injektion von großen Mengen frisch gedruckter, unge­deckter Verträge in den COMEX-Markt ist eine empi­ri­sche Tatsache. Der plötz­liche Herun­ter­spie­lung von Gold in der Finanz­presse ist ein Indiz, dass ein Groß­an­griff auf die Funktion von Gold als syste­mi­sches Warn­si­gnal im Gange ist.

Obwohl es möglich ist, dass die jüngste schlechte Presse über Gold ein Versuch sein könnte, den Preis für bösartige Zwecke herunter zu reden, ist es nicht notwendig, von Verschwö­rung zu sprechen. So wie die Stimmung bei Gold am Preis­tief­punkt im Jahr 2000 extrem bärisch war und sich dann auf fiebrige Höhen anhob während der Preis auf fast $ 1900 pro Unze anstieg, würde man erwarten, das die Stimmung bei wesent­lich nied­ri­geren Preisen in den letzten vier Jahren vom Herd genommen wurde. Preis und Stimmung bewegen sich tandem in einer sich selbst verstär­kenden Rück­kopp­lungs­schleife. Ange­sichts der enormen Menge an Über­schuss­for­de­rungen auf das zugrunde liegende physische Gold und der sich damit anbah­nenden Zerstö­rung von virtu­ellem Reichtum, wenn die Papier­gold­py­ra­mide implo­diert, scheinen sowohl Preis als auch Stimmung noch viel weiter sinken zu müssen. An dem Punkt, wo die Stimmung für Gold das diame­trale Gegenteil von seinem Höchst­stand im Jahr 2011 sein wird, wird der Kurs die Talsohle erreichen, aber ein großer Teil des Umbruchs wird sich an diesem Punkt entfalten, und Papier-Gold wird wahr­schein­lich im wesent­li­chen wertlos sein:

Wenn die Eigen­tümer dieses Papier­goldes beginnen, eine Umwand­lung in physi­sches Gold zu wollen, wird Panik entstehen und der gesamte Edel­me­tall-Markt in sich zusam­men­bre­chen. Das Verhältnis zwischen Papier­gold und physi­schem Gold ist jetzt auf einem Rekord­tief von 0,08%. Diese Situation ist nun zu einem Schnee­ball­system geworden, in dem die Mehrheit der Anleger ausge­löscht werden wird, wenn sich die nächste Krise entfaltet. Es ist keine Frage mehr ob, sondern nur wann dies geschieht.

Abgesehen von den Machen­schaften in den Papier­gold und ‑silber-Märkten sind physische Edel­me­talle zunehmend gefragt, zu einen beträcht­li­chen Aufschlag gegenüber dem Kassakurs, da der Vorrat zur Neige geht. Die Divergenz zwischen Papier­preisen und physi­schen Preise wird weiter zunehmen, mit einer großen Diskon­ti­nuität zu dem Zeitpunkt in der Zukunft, wo das Ausmass des Papiers-Schnee­ball­sys­tems endlich erkannt wird:

Öffent­liche Nachfrage nach physi­schen Barren und Münzen aus Gold und Silber schießen seit Mitte Juni in die Höhe. Zur gleichen Zeit hat sich die Nachfrage nach Papier­gold und ‑silber einge­ebnet und fällt tatsäch­lich in diesem Zeitraum. Dadurch kämpfen Regierung und private Münz­stätten, um eine ausrei­chende Versor­gung an Edel­me­tallen für die einge­henden Aufträge zu erhalten. Einige sind sogar gezwungen, vorüber­ge­hend Verkäufe einzu­stellen. Das Interesse am Kauf von physi­schem Gold und vor allem Silber, ist auf dem höchsten Niveau seit der Finanz­krise des Jahres 2008.
Bei einer Reihe von privaten Münz­stätten werden bereits Prämien auf den Kassakurs gezahlt, sowohl für Rohgold als auch ‑silber. Einige große nationale Depots in den Verei­nigten Staaten sind fast leer geräumt und mehr Inves­toren als je zuvor ersuchen physische Lieferung ihrer Inves­ti­tion von Comex(Commodity Exchange)-Lagerhallen, die sich ebenfalls schnell leeren…
…Zum ersten Mal beginnt die Kenntnis durch­zu­si­ckern, dass der Bestand an Gold und Silber in den Kellern der Börsen recht gering ist, der die enorme Papier­menge deckt, die täglich gehandelt wird. Jene, die diese Metalle leer­ver­kaufen, hoffen darauf, in der Lage zu sein, ihre Konten in bar auszu­glei­chen oder eine Abbuchung aus den Kellern zu machen. Wenn zu viele Inves­toren beginnen, die Auslie­fe­rung von Gold und Silber zu fordern, wird das ganze jetzige korrupte System schnell auffliegen…
…Die United States Mint war im Juli für Silber ausver­kauft, am selben Tag als der Preis des Metalls auf den nied­rigsten Stand seit 2015 sank. Im selben Monat hatte die US-Mint 170.000 Unzen Gold verkauft. Dies war die grösste Menge seit April 2013 und der fünft­grösste seit Aufzeich­nungs­be­ginn. Dennoch ist es geschehen während Gold auf den nied­rigsten Kurs seit fünf Jahren viel. Die Perth Mint in Austra­lien kämpft auch, um mit der Nachfrage Schritt zu halten, während Zinsen für neue Kunden in Asien, Europa und den Verei­nigten Staaten steigen. Das Problem für die Münzen ist dass die Menge des gelie­ferten, unbe­han­delten Goldes nicht ausreicht um die gegen­wär­tige physi­schen Nachfrage zu decken.
In Europa hatten zahl­reiche Händler ihre Lager­be­stände geleert, da die Anleger ange­sichts der Finanz­krise in Grie­chen­land beschlossen, dass der Besitz von Gold und Silber eine Absi­che­rung gegen weitere Insta­bi­lität sei. Die UK(United Kingdom) Royal Mint zum Beispiel sah Anfang dieses Sommers die Nachfrage allein von grie­chi­schen Kunden verdop­pelt. In den Verei­nigten Staaten ist zu Beginn dieses Monats die Menge des bei der Comex regis­triert Goldes auf 359.519 Unzen oder etwas mehr als 10 Tonnen gefallen. Es war noch nie so wenig gewesen. Gleich­zeitig beträgt die Papier­gold­nach­frage nach diesen verblei­benden Posten satte 43.500.000 Unzen.

Die physi­schen Bewe­gungen Golds sind etwas verwir­rend, aber es scheint, dass wichtige Parteien bereits um physische Lieferung ersuchen:

Bereits im April sagte die Publi­ka­tion, dass JPMorgan Chase, welche die größte private Gold­tre­sore der Welt hat, einen 20% Rückgang „anre­chen­bares” Goldes in ihrem Tresor an einem Tag zeigte. Jener Tag war der 5. April, nur fünf Tage vor dem zwei­tä­gigen Sprung des Gold­preises um $210. (anre­chen­bares Gold ist gela­gertes Gold welches nicht auf einen bestimmten Inhaber regis­triert ist, aber verfügbar, um entweder regis­triert oder gehandelt zu werden.)… Comex-regis­triertes Gold blieb in den folgenden Tagen relativ flach. JPMorgans Tresor ist einer der Comex Tresore, so dass die Daten darauf hindeuten, dass das Gold nicht von „anre­chenbar” zu „regis­triert” umklas­si­fi­ziert wurde, sondern tatsäch­lich das Gebäude verlassen hat.
Wo ist es hin? China? Indien? Russland? Wir werden wohl nie erfahren. Wir wissen, dass während der Preis für Papier­gold (ETFs, Fonds, Aktien, Futures) abstürzte, die Nachfrage nach dem eigent­li­chen Metall in die Höhe geschnellt ist, mit Käufern, welche signi­fi­kante Prämien auf den Spot-Preis zahlen.

Es ist nicht über­ra­schend, das Aussteigen aus einem Schnee­ball­system vor einem Crash zu sehen, der offen­sicht­lich kommen wird, und das dieser Fall bedeutet „Aussteigen” die Forderung nach physi­schen Besitz durch­zu­setzen, bevor eine Flut von Ansprü­chen den Papier­gold­markt kolla­bieren lässt. Es wird jedoch inter­es­sant anzusehen sein, was durch­si­ckert, wenn dieser Crash passiert. Physi­sches Gold muss irgendwo gelagert werden, und die Sicher­heit der Lagerung ist auch fraglich, vor allem in Zeiten des Umbruchs wenn Lager­un­ter­nehmen, die in vielen verschie­denen Aspekten des Finanz­sys­tems beteiligt sind, versagen. Wie Konto­in­haber bei MF Global im Jahr 2011 fest­stellten, genießen Inhaber von Finanz­de­ri­vaten oberste Priorität beim Konkurs. Isolierte Kunden­konten wurden betrü­ge­risch als Sicher­heit für deri­va­tive Wetten in Europa verpfändet, die sich gegen das Unter­nehmen entwi­ckelten. Trotz des betei­ligten Betrugs wurden die Kunden­konten, einschließ­lich jener die physi­sches Gold hielten, den Besitzern genommen

Sogar jene, die es früh physisch in Besitz nehmen, könnten später gegen die Papier­an­sprüche jener verlieren, die höher der ‚finan­zi­ellen Nahrungs­kette’ stehen, wenn sie ihren Reichtum innerhalb des Systems lagern und daher abhängig von der Zahlungs­fä­hig­keit der Mittels­männer sind. Lager­scheine für Gold werden wertlos, wenn die Lager geleert worden sind, und das Recht steht auf der Seite der Besit­zenden. Dies geschieht bereits:

Zu der Zeit vor sechs Wochen, als Wirt­schafts­prüfer und Rechts­an­wälte Zugang zu den Büros von Bullion Direct im 14. Stock erhielten, gab es nur noch eine handvoll von Gold- und Silber­münzen in einem Büro­t­resor. Ein zweiter Tresor der erst vor kurzem ange­mietet wurde, hielt nur unwe­sent­lich mehr. Schät­zungs­weise 30 Millionen $ in bar, Metall­barren und wertvolle Münzen waren inzwi­schen verschwunden. Die kumu­la­tive Gewicht des vermissten Metalls entspricht Dutzenden von Gold­barren in Stan­dard­größe und Hunderten bei Silber. Auch fehlen schät­zungs­weise 1.400 Unzen von Platin und Palladium.
Klar ist, dass die Neuig­keiten jene am Boden zerstörten, die glaubten das Unter­nehmen verwahre die Futures, die sie auf die Scheib­chen und Klötzchen aus Gold und Silber wetteten. Einige verloren Hundert­tau­sende Dollar Gegenwert des Edel­me­talls mit wenig Aussicht auf Wieder­erlan­gung. Jesse Moore, ein Anwalt der mehrere Gläubiger vertritt, sagte voraus, die Anleger können erwarten, besten­falls 2 oder 3 Prozent ihres Geldes wieder­zu­sehen… Philo­so­phi­scher­weise hat das Verschwinden ihrer Edel­me­talle viele Bullion Direct-Kunden, die auf Gold als sicherem Hafen in einer turbu­lenten Finanz­welt gesetzt haben, in eine Vertrau­ens­krise gestürzt. Angezogen von einer Finanz­an­lage gerade wegen seiner Entkopp­lung von Regierung und Finanz­system, an welche sie nicht glauben wollten, fragen sie sich jetzt, wohin ihr Schatz verschwunden ist, was wirklich dauerhaft ist.

Ähnlich können auch Sicher­heits­schließ­fä­cher durchaus unsicher sein. Sie würden in einer syste­mi­schen Banken­krise unzu­gäng­lich sein und sind zu offen­sicht­lich ein Ort zur Aufbe­wah­rung von Wert­sa­chen. Im Anschluss an einen Feiertag oder nach einer Razzia von Behörden die auf der Suche nach etwas sind von dem sie glauben, unrecht­mäßig erwor­benen Gewinne sind, wie sie im Jahr 2008 getan hat, könnte nichts mehr zu retten da sein:

Mehr als 300 Beamten und Mitar­beiter waren beteiligt an zeit­glei­chen Razzien auf drei Depots in Londons Park Lane, Hampstead und Edgware. Beamte haben die Beton- und Stahl­tre­sore gesichert und werden mehrere Wochen damit verbringen, jede Box mit Winkel­schlei­fern zu entfernen und an einen geheimen Ort zu bringen, wo sie mit Diamant­boh­rern aufge­stemmt werden. Es wird ange­nommen, dass eine Spit­zen­gruppe krimi­neller Super­hirne „die Mehrheit” der Boxen ange­mietet haben. Das Verwah­rungs-Unter­nehmen — Safe Deposit Centres Ltd — ist seit mehr als 20 Jahren in Betrieb.
Metro­po­litan Police Assistant Commis­sioner John Yates sagte: „Jede Box wird als eigen­stän­diger Tatort behandelt werden.” Mitglieder der Öffent­lich­keit, die unschuldig und legal ihre Wert­sa­chen gelagert haben werden „unver­meid­lich” mit aufge­wischt bei dieser Unter­bre­chung, erwartet man.

Kurz gesagt, wenn Sie Metalle nicht in physi­scher Form besitzen, besitzen Sie sie überhaupt nicht, und das Eigentum ist nur so sicher wie die gewählte Lagermethode:

Jenen, die ein paar Gold-ETF-Zerti­fi­kate in einem Brokerage-Konto haben, welche Kraft Gesetz in Besitz von DTCC Cede & Co. sind — eine Insti­tu­tion im Besitz einer Bank — jedem der die Hoffnung hat, Vermögen ganz oder teilweise rück­erstattet zu bekommen, welches in solche Instru­mente inves­tiert wurde, wünschen wir viel Glück.

Beschlagnahme?

Während extremer Finanz­krisen versuchen Staaten mit hoher Wahr­schein­lich­keit, die Geldmenge zu steuern. Wie bereits erwähnt wird Gold seit Jahr­tau­senden als Geld betrachtet, ob ein Gold­stan­dard in Kraft ist oder nicht. Finanz­krisen bewirken auch den Verlust der Gleich­wer­tig­keit von Geld und Kredit­in­stru­menten, Verspre­chen, die offen­sicht­lich nicht einge­halten werden, so dass nur relativ wenige Formen von Vermögen noch als wert­be­haftet akzep­tiert werden. Bargeld, vor allem US-Dollar und ein paar andere begüns­tigte Währungen werden für die Zeit des Schul­den­ab­baus ihren Wert behalten, aber nur Edel­me­talle wahr­schein­lich auf längere Sicht. Der Wunsch, die Versor­gung zu steuern wird mächtig werden, wie damals in den Verei­nigten Staaten während der Großen Depres­sion der 1930er Jahre, als Gold der Konfis­ka­tion ausge­setzt war.

Der Emergency Banking Act von 1933 ergänzte den Trading With the Enemy Act von 1917, die den Präsi­denten die Macht gewährt hatte, Trans­ak­tionen mit Devisen, den Export oder die Eigen­tums­über­tra­gung von Gold- oder Silber­münzen oder ‑Barren oder ‑Währung von jeder Person innerhalb der Verei­nigten Staaten zu unter­su­chen, zu regu­lieren oder zu unter­sagen, und das Horten von Gold durch Ameri­kaner zu verhin­dern. Die Bestim­mungen des früheren Gesetzes, die sich auf Kriege und Feinde bezog, wurde im Jahr 1933 ergänzt um „jeden anderen Zeitraum eines durch den Präsi­denten erklärten natio­nalen Notstandes”, und zwar speziell zum Schutz einer Währung auf einem Gold­stan­dard jener Zeit.

Notfälle erlauben es, Rechts­vor­schriften unter geringer Kontrolle zu erlassen:

Ein wichtiger Teil der Gesetz­ge­bung in dieser Geschichte ist der Emergency Banking Act von 1933, welchen der Kongress am 9. März verab­schie­dete, ohne ihn gelesen zu haben und auch nach nur sehr trivialer Debatte. Oppo­si­ti­ons­führer Bertrand H. Snell (R‑NY) hat großzügig einge­räumt, dass es „völlig unge­wöhn­lich” war, ein Gesetz zu verab­schieden, welches „nicht einmal im Druck­format vorliegt, wenn es angeboten wird.” Er drängte seine Kollegen, es unver­än­dert durch­zu­winken: „Das Haus brennt, und der Präsident der Verei­nigten Staaten sagt, das ist der Weg, das Feuer zu löschen. Und für mich gibt es zu diesem Zeitpunkt nur eine Antwort auf diese Frage, und das ist, dem Präsi­denten zu geben, was er verlangt, und was, wie er sagt, notwendig ist, um die Situation zu meistern.”

Executive Order 6102 infolge des Gesetzes von 1933 stellt den Besitz von Währungs­gold jeder Person, Part­ner­schaft, Gesell­schaft oder Akti­en­ge­sell­schaft unter Strafe, und befiehlt, dass Gold in Papier­wäh­rung umge­tauscht werden muss. In Über­ein­stim­mung mit der Enteig­nungs­klausel der 5. Novelle wurde eine Markt­wert­kom­pen­sa­tion von $ 20,67 pro Unze bezahlt.

Nur einen Monat Zeit wurde zur Befolgung gegeben, und die Strafe für Nicht­be­fol­gung war $10.000 und bis zu zehn Jahre Gefängnis. Nur Schmuck und ein paar seltene Samm­ler­münzen waren befreit. Da Währung zuvor auf Wunsch in Gold konver­tierbar war, erwar­teten dieje­nigen, die ihr Gold übergaben, zunächst nicht, dass die Übergabe permanent sei, aber diese Realität dämmerte ihnen bald darauf, vor allem nach dem der Gold Reserve Act von 1934 den Konver­si­ons­kurs auf $ 35 pro Unze fest­setzte, was eine Abwertung des gold­ba­sie­renden Dollars bewirkte. Das Gesetz hat auch Gold-Klauseln in privaten Verträgen nicht voll­streckbar gemacht, erzwang statt­dessen die Zahlung in Papier­wäh­rung ohne Bezug auf einen Gegenwert von Gold, trotz der Tatsache, dass solche Verträge absicht­lich konstru­iert worden, um sich gegen das Risiko einer Geld­ent­wer­tung schützen:

Am 5. Juni 1933 hat auf Geheiß des Präsi­denten der Kongress den nächsten Schritt getan, einen gemein­samen Entschluss zu erlassen, der es illegal macht, „Zahlungen in Gold oder einer bestimmten Art von Münzen oder Währung zu fordern, oder einer Menge Geld der Verei­nigten Staaten, welche darin gemessen wird. ” Jede Klausel in einem privaten oder öffent­li­chen Vertrag, welche Zahlung in Gold verspricht wurde dadurch nichtig. Zahlungen konnten gemacht werden in dem, was die Regierung als gesetz­li­ches Zahlungs­mittel erklärte, und Gold konnte nicht einmal als Maßstab zur Bestim­mung verwendet werden, wie viel Papier­geld geschuldet würde.

Nach 1934 konnten nur noch auslän­di­sche Regie­rungen und Noten­banken Dollar in Gold umzu­wan­deln, und auch nur bis 1971. Gold­be­sitz blieb für gewöhn­liche Menschen bis 1975 tabu, aber die Beschrän­kung konnte durch offsho­ring von denen umgangen werden, welche die Mittel dazu hatten:

Viele Ameri­kaner reichten pflicht­be­wusst ihren mageren Besitz ein. Aber nicht alle. Viele igno­rierten einfach den Befehl, wägten die Risiken ab und verstauten alles, im Wissen, dass Gold mehr wert ist als das im Austausch erhaltene Papier. Es zu behalten bedeutete für einige sprich­wört­lich den Unter­schied zwischen Leben und Tod. Es gibt keine wesent­li­chen histo­ri­schen Rechts­fälle von US-Bürgern, die wegen Nicht­be­ach­tung eine Geld- oder Haft­strafe erhielten. Dies war am Tiefpunkt der Depres­sion und Durch­schnitts­bürger hatten nicht viel Gold. Viele waren arbeitslos, pleite und kämpften ums Überleben; sie verkauften Blei­stifte und Äpfel an den Stra­ßen­ecken wie so oft darge­stellt in den alten Schwarz-Weiß-Wochen­schauen aus dieser Zeit.
Aber wohl­ha­bende Geschäfts­leute, Bankiers und Gesell­schafts­eliten besaßen beträcht­liche Mengen Gold. Sie haben offen­sicht­lich ihr Gold nicht einge­reicht. Woher wissen wir das? Der Großteil der Gold­münzen der US-Münze, die im Umlauf waren zu der Zeit (Stücke­lungen in $2,50, $5, $10 und $20, aber vor allem die 10 und 20 Dollar-Münzen) wurden einfach zu Tausenden in Säcken an euro­päi­sche Banken ausge­lie­fert (in erster Linie in die Schweiz und Groß­bri­tan­nien) zur anonymen Verwah­rung, weit abseits der Reich­weite von US-Behörden. Sie saßen einfach da in der Dunkel­heit der Bank­tre­soren begraben unter Staub. Als Gold­be­sitz im Jahr 1975 wieder für US-Bürger lega­li­siert wurde, erschienen Tonnen der Münzen wieder auf dem US-Markt.

In den Tiefen der Depres­sion versuchte Präsident Roosevelt, die Arbeits­lo­sig­keit zu senken, die Löhne und die Geldmenge zu erhöhen, aber diese Ziele wurden kompli­ziert durch die Einhal­tung des Gold­stan­dards des Landes. Die Konfis­ka­tion von Gold erlaubte eine größere Konzen­tra­tion des Reichtums in den Händen der Regierung, um die Programme des New Deal zu finanzieren:

Die Zwangs­einzug wurde nicht als Straf­maß­nahme gegen Gold­ei­gen­tümer getan, sondern um die Regierung zu Lasten der gesamten US-Bevöl­ke­rung zu berei­chern, deren Kaufkraft in der Zukunft sowohl von Inflation und der anschlie­ßenden Abwertung verrin­gert werden wird. Der neu gewonnene Reichtum der Regierung unter­stützte New Deal-Programme wie Soziale Sicher­heit (1937)… Die Moti­va­tion der Regierung für einen Einzug musste es sein, etwas zu gewinnen, nicht nur Inves­toren zu berauben, zu entmu­tigen oder zu bestrafen. Im Jahr 1933 war das Ziel der Regierung, die Erwei­te­rung der Geldmenge zu ermög­li­chen, um die Deflation zu über­winden und um die enormen sozialen Programme des New Deal zu finan­zieren, etwas zu tun, was unmöglich war als das Land noch den Gold­stan­dard hatte und die Öffent­lich­keit erheb­liche Mengen von Gold hielt.

Ironi­scher­weise erzeugt die Abwertung einen Anreiz für Ausländer, ihr Gold in die Verei­nigten Staaten zu expor­tieren, selbst wenn so viele wohl­ha­bende Ameri­kaner ihre Bestände zu bewahren, indem sie sie in die entge­gen­ge­setzte Richtung schicken. In Kombi­na­tion mit der heimi­schen Beschlag­nahme führten auslän­di­sche Kapi­tal­zu­flüsse zu einem deut­li­chen Anstieg der Goldmenge in den Händen der US-Finanzminister:

Auch im Jahr 1900 hielten die USA nur 602 Tonnen Gold in Reserve. Das war 61 Tonnen weniger als Russland und nur 57 Tonnen mehr als Frank­reich. Während der nächsten 20 Jahren wuchsen die Reserven des Landes, da sich die Menge an Gold auf dem Markt erhöhte und üblicher Handel geschah. Doch in den 1930er Jahren gab es eine plötz­liche Verschie­bung in den Reserven der USA. Zwischen 1930 und 1940 verdrei­fachte sich der Bestand des Schatz­amts, vor allem durch auslän­di­sche Inves­ti­tionen… Die Bank von Frank­reich lies nach der Anhebung der Preise in Amerika auch mehr als 200 Tonnen Gold nach New York übertragen.

Dies wiederum erlaubte eine deutliche Auswei­tung der Geldmenge während der Depression:

Das Gold Reserve Act, ein Gesetz der Geld­po­litik, erhöhte die Wachs­tums­rate des Brut­to­so­zi­al­pro­dukts (BSP) zwischen 1933 und 1941 drastisch. Zwischen 1933 und 1937 wuchs das Brut­to­so­zi­al­pro­dukt in den Verei­nigten Staaten mit einer durch­schnitt­li­chen Rate von über 8 Prozent. Das Wachstum der realen Produk­tion ist vor allem auf ein Wachstum der Geldmenge M1 zurück­zu­führen, die mit einer durch­schnitt­li­chen Rate von 10 Prozent pro Jahr zwischen 1933 und 1937 wuchs. Früher nahm man über die Erholung von der Welt­wirt­schafts­krise an, dass es aufgrund der Fiskal­po­litik und der Betei­li­gung der Verei­nigten Staaten im Zweiten Weltkrieg geschah. „Friedman und Schwartz erklärten, dass die ’schnelle Rate [des Wachstums der Geldmenge] in den drei aufein­an­der­fol­genden Jahren von Juni 1933 bis Juni 1936… eine Folge des Gold­zu­flusses aufgrund der Neube­wer­tung von Gold war, zuzüglich der Kapi­tal­flucht in die Verei­nigten Staaten.’ ” Schatzamt-Bestände an Gold in den USA verdrei­fachten sich von 6.358 Tonnen im Jahr 1930 auf 8.998 Tonnen im Jahr 1935 (nach dem Gesetz), dann auf 19.543 Tonnen Feingold 1940.
Der größte Zufluss an Gold in dieser Zeit war eine direkte Reaktion auf die Neube­wer­tung von Gold. Eine Erhöhung der M1, die ein Ergebnis eines Zuflusses von Gold ist, würde auch nied­ri­gere Real­zinsen und damit die Stimu­lie­rung der Verkäufe von Verbrauchs­gü­tern durch die Redu­zie­rung der Oppor­tu­ni­täts­kosten der Ausgaben bewirken. Wäre der Gold Reserve Act nicht erlassen worden und die Geldmenge wäre ihrem histo­ri­schen Trend gefolgt, dann wäre das reale BIP 1937 rund 25 Prozent niedriger und im Jahr 1942 50 Prozent niedriger gewesen.

Für die folgenden 40 Jahre war die US-Regierung in der Lage, riesige Gold­re­serven aufzubauen:

Nicht nur, dass die Regierung durch die Einrich­tung von Preis- und straf­recht­liche Kontrollen den Anreiz für die Bürger entfernte, Gold zu besitzen, sie verän­derte auch in der Mitte des Spiels die Regeln, was es ihnen ermög­lichte eine massiven Gold­schatz von über 8000 Tonnen heute anzu­häufen, der in Fort Knox gehalten wird und unseren Erkennt­nissen zufolge auch durch keinen Sterb­li­chen audi­tierbar ist. Entschei­dend ist, dass es die US-Regierung zur allei­nigen Quelle und zum Monopol-Agent für Gold­ge­schäfte machte, indem sie Reserve-Fiat-Währung nutzte, die sie unge­straft drucken konnte, beginnend im Jahr 1933 und weiter bis 1974, als die Beschrän­kung von Gold­be­sitz durch ein Gesetz des Kongresses aufge­hoben wurde, kodi­fi­ziert in Pub.L. 93–373, unter­zeichnet durch Präsident Gerald Ford, welches den Privat­be­sitz von Gold-Münzen, Barren und Zerti­fi­katen lega­li­sierte, und welches am 31. Dezember 1974 in Kraft trat. Zusam­men­ge­fasst hatte die US-Regierung, welche nun der größte offi­zi­elle Inhaber von physi­schem Gold in der Welt ist, 40 Jahre lang Gold­hor­tung zu unbe­strit­tenen Nullkosten.

Die Gold­be­schlag­nah­mung der Jahre der Depres­sion wurde beschrieben als „Griff nach Privat­ver­mögen, und damit und einen System­neu­start zu versuchen”. Zu jener Zeit war dies motiviert durch eine Kombi­na­tion von Gold­stan­dard und den Besitz von Gold­re­serven bei einem signi­fi­kanten Teil der Bevölkerung:

Es ist wichtig zu erkennen, dass die Moti­va­tion zur Konfis­ka­tion von Gold, welche für FDR im Jahre 1933 existiert hat, weit­ge­hend verschwunden ist. Damals hatte die USA immer noch den Gold­stan­dard (Groß­bri­tan­nien hatte sich 18 Monate zuvor gezwun­ge­ner­maßen verab­schiedet). So war die Beschlag­nah­mung von privatem Gold und die folgende Abwertung der Währung in der Tat eine 1930er Version quan­ti­ta­tiver Lockerung. Die Rettung unserer Banken aus ihrer Dummheit bedeutet immer noch, die Geldmenge aufzu­pumpen und vorsich­tige Sparer durch eine Abwertung ihres Reichtums zu schädigen.
Während Gold immer noch von den Regie­rungen (und zunehmend von schnell wach­senden Schwel­len­län­dern ) gehortet wird, ist es nur lose mit unserem Währungs­system als „Fundament” der Staats­re­serven verknüpft. Gold­ver­mögen abzu­greifen ist auch eher enttäu­schend, vor allem im reichen, aber unruhigen Westen. Weil nur wenige Menschen welches besitzen, im Vergleich zum Beispiel zu Immo­bi­lien (ein leichtes Opfer für die lokale Regierung, um Abgaben zu verlangen, sowie „Vermö­gens­steuern”, über welche neuer­dings gespro­chen wird) oder leicht abgreif­bare Finanz­an­lagen wie Pensi­ons­töpfe (bereits sehr verlo­ckend für notlei­dende Regie­rungen in Argen­ti­nien, Ungarn und Portugal).

Das Risiko, dass eine solchen Konfis­zie­rung sich in der Neuzeit wieder­holt, ist eine kompli­zierte Sache. Der Grund dafür hat sich verändert, seit der Gold-Standard ist nicht mehr existiert. Manche schätzen das Risiko als gering ein:

Um die Wahr­schein­lich­keit der Einzie­hung heute zu beur­teilen, müssen wir betrachten, was die Regierung durch den Einzug von in Privat­be­sitz befind­li­chem Gold gewinnen würde. Meine Ansicht ist, dass die Bundes­re­gie­rung wenig gewänne, wenn sie Gold heute einziehen würde, und dass daher die Wahr­schein­lich­keit für eine Konfis­ka­tion unwahr­schein­lich ist. Weil der Größe und der Kosten der Bundes­re­gie­rung seit den 1930er Jahren sich so extrem erweitert hat, und weil die Mengen an Gold, die zurzeit von Ameri­ka­nern gehalten werden, zu klein sind, um den großen Bundes­haus­halt für mehr als ein paar Wochen finan­zieren zu können, hat die Regierung heut­zu­tage durch eine Beschlag­nahme wenig zu gewinnen. Darüber hinaus würde dies den Dollar in Richtung Wert­lo­sig­keit taumeln lassen, was eine Kata­strophe wäre, da so viele Dollar-Anleihen als Zentral­bankre­serven vom Gläu­bi­ger­na­tionen wie China gehalten werden. Also, obwohl die Beschlag­nah­mung sicher­lich möglich ist, halten wir sie für unwahr­schein­lich… Inves­toren die heute über die Beschlag­nah­mung besorgt sind, sind oft gewis­sen­haft darin, ihre Einkäufe bei allen Händlern klein und ihre Bestände geheim zu halten. Einige vermeiden es, ihr Gold in einem Bank-Safe zu depo­nieren, und einige halten ihr Gold in einem Nicht-Bank­tresor außerhalb des Landes.

Andere weisen darauf hin, dass die Mecha­nismen für eine moderne Beschlag­nahme immer noch exis­tieren:

Am 9. März 1933 wurde das Gesetz geändert, um zu erklären (wie es auch heute noch besteht), dass „während Kriegs­zeiten oder bei jeder anderen Periode eines durch den Präsi­denten erklärten natio­nalen Notstands” der Präsident das Horten von Gold­barren regeln oder zu verbieten kann (unter solchen Regeln und Vorschriften wie der Präsident bestimmen kann).

Andere Rechts­ord­nungen neben den USA haben auch die Beschlag­nahme-Mecha­nismen in den Büchern, wenn auch derzeit in der Schwebe. Diese könnten schnell wieder­be­lebt werden, wenn es sinnvoll erscheint:

In Austra­lien erlaubt Teil IV des Kredit­we­sen­ge­setzes 1959 der Common­wealth-Regierung, Gold von privaten Bürger im Gegenzug für Papier­geld zu beschlag­nahmen, wenn der Gene­ral­gou­ver­neur „überzeugt ist, dass es zweck­mäßig ist, so zu handeln zum Schutz der Währung oder des öffent­li­chen Kredits des Common­wealth.” Am 30. Januar 1976 wurde die Anwend­bar­keit dieses Teils „suspen­diert”.

Andere, häufigere Formen von Privat­ver­mögen ins Auge zu fassen kann gegen­wärtig auch eine erheb­liche Gefahr darstellen. In der Tat ist es in unserer heutigen Zeit bereits passiert, zum Beispiel mit der Enteig­nung von Pensi­ons­fonds. Erwarten Sie auch erheb­liche Angriffe auf Immo­bi­li­en­be­stand, da diese Form von Reichtum ein „leichtes Opfer” ist, auf welches strafende Vermö­gens­be­steue­rung ange­wendet werden kann. Im Gegensatz zu den 1930er Jahren aber kann die Beschlag­nahme von Privat­ver­mögen durch die Regierung keine Erholung nach dem Vorbild des New Deal finan­zieren. Das Meer an Forde­rungs­aus­fällen ist dieses Mal einfach zu tief für jede Betrag an beschlag­nahmten Vermögen, um die Lücke zu füllen.
Gold außerhalb des eigenen Heimat­landes zu lagern, um jegliches heute exis­tie­rende Beschlag­nahme-Risiko zu vermeiden, ist ein ständiges Thema, genau wie in den 1930er Jahren:

Menschen können auch in einer Weise Gold besitzen, die es unzu­gäng­lich für Regie­rungwillkür macht. Unserer Meinung nach, ist ein guter Weg, um Gold zu besitzen direkt (also nicht über einen Trust) im zuge­wie­senen physi­ka­li­schen Form und offshore, in einem Ort mit einer starken Tradition für den Schutz von Eigentum inter­na­tio­naler Inves­toren. Dies macht es zu einem schweren Ziel für die Beschlag­nahme durch Ihre Regierung, und zu einem, welches andere Länder für wenig Gewinn verärgern würde. Bullion­Vault speichert Gold in vier verschie­denen Ländern, die alle eine ange­mes­sene (wenn auch unvoll­kom­mene) Tradition der Vertei­di­gung der privaten Eigen­tums­rechte besitzen: London, New York, Zürich und Singapur. Es gibt klare poten­zi­elle Vorteile für die Diver­si­fi­zie­rung der physi­ka­li­schen Güter über inter­na­tio­nale Gerichtsbarkeiten.

Selbst mit dem redu­zierten Fokus auf die monetäre Rolle des Goldes in der letzten Zeit ist es überhaupt nicht schwierig, sich verzwei­felte Regie­rungen vorzu­stellen, welche versuchen, Eigentum in den eigenen Händen zu konzen­trieren. Dies würde nicht einfach sein, aber es wäre äußerst naiv anzu­nehmen, daß man es nicht versuchen würde. Letztlich ist die Festigung der zentralen Kontrolle über das Geld das Ziel, und das erfordert Verhin­de­rung von Kapi­tal­er­halt durch die Öffentlichkeit:

Da Gold als allein­ste­hender Vermö­gens­wert auftritt, der nicht als Verbind­lich­keit eines dritten wirkt, funk­tio­nierte es als wirksames Wert­auf­be­wah­rungs­mittel vor 1933 für dieje­nigen, die entweder einen Teil ihres Kapitals zu Gold­barren umge­wan­delt hatten oder ihre Erspar­nisse aus dem Banken­system in der Form von Gold­münzen abzogen, bevor die Krise ausbrach. Jene, die Gold nicht als Teil ihres Vermö­gens­plans hatten, fanden sich der Gewalt der Ereig­nisse ausge­setzt, als der Akti­en­markt abstürzte und die Banken ihre Türen schlossen (von denen viele bereits bankrott waren)…
…Das ist übrigens der Haupt­grund warum Regie­rungen dazu neigen, Gold­be­sitz zu beschränken, wenn sie mit weit verbrei­teten Bank-Runs und versa­genden Finanz­märkten konfron­tiert sind. Regie­rungen beschlag­nahmen Gold nicht, weil sie das Geld brauchen; sie nutzen es um Flucht­wege abzu­schneiden und Kapi­tal­ströme wieder in die Banken und Finanz­märkte zu zwingen. Nebenbei bemerkt ist genau das der Grund, warum die Regie­rungen ein Interesse haben, den Goldpreis zu steuern. Der ehemalige Noten­bank­chef Paul Volcker sagte einmal, wie reichlich berichtet wurde: „Gold ist mein Feind. Ich beobachte ständig, was es tut”…. Gold ist letztlich nicht nur Konkur­renz für den Dollar; es ist Konkur­renz für Bank­ein­lagen, Aktien und Anleihen ganz besonders in Zeiten wirt­schaft­li­cher Belastung — und das ist die Quelle des anhal­tenden Inter­esses bei den poli­ti­schen Entscheidungsträgern.

Wie Alan Greenspan im Jahr 1966 schrieb, steht Gold für wirt­schaft­liche Freiheit. Es ist die wirt­schaft­liche Unab­hän­gig­keit — die Fähigkeit, aus dem System auszu­steigen — was für die Schnee­ball-Dynamik schädlich ist, auf dem das System basiert. Schnee­ball-Systeme erfordern fort­wäh­rende Unter­stüt­zung, daher wird Unter­stüt­zung im Laufe der Zeit immer weniger optional, da der poten­zi­elle Mangel daran eine immer größere Bedrohung einer zunehmend dünneren Kredit­ex­pan­sion wird. Kredit­ex­pan­sion erfordert aktiv, dass es kein sicheres Wert­auf­be­wah­rungs­mittel und daher keine wirkliche Unab­hän­gig­keit gibt:

In Abwe­sen­heit des Gold­stan­dards gibt es keine Möglich­keit, Erspar­nisse vor der Enteig­nung durch Inflation zu schützen. Es gibt kein sicheres Wert­auf­be­wah­rungs­mittel. Wenn es eines gäbe, würde die Regierung den Besitz illegal machen, wie sie es im Fall von Gold gemacht haben. Wenn jemand zum Beispiel entschiede, alle seine Bank­ein­lagen in Silber oder Kupfer oder irgendein anderes Gut zu konver­tieren, und danach sich weigere, Schecks als Zahlungs­mittel für Waren zu akzep­tieren, würden Bank­ein­lagen ihre Kaufkraft verlieren und regie­rungs­ge­machter Bank­kredit wäre so wertlos wie ein Anspruch auf Güter. Die Finanz­po­litik des Wohl­fahrts­staates verlangt, dass es keine Möglich­keit für die Reichen gibt, sich selbst zu schützen. Defi­zit­fi­nan­zie­rung ist schlicht ein Schema zur Beschlag­nahme von Vermögen. Gold steht diesem heim­tü­cki­schen Prozess im Wege. Er steht als Beschützer der Eigentumsrechte.

Green­spans Schwer­punkt liegt auf Staats­aus­gaben und dem Wohl­fahrts­staat, aber das ist ein viel zu enger Fokus. Öffent­liche Ausgaben und Schulden sind viel weniger ein Problem als private Kredit­ex­pan­sion und Schulden. Der Großteil des Schnee­ball-Schemas welches fort­wäh­rende Unter­stüt­zung erfordert, basiert auf der Privat­wirt­schaft, auf Derivaten und Schat­ten­banken. Dies ist das Herz der Kredit­ex­pan­sion, welche die Regie­rungen im Auftrag ihrer Zahl­meister der Hoch­fi­nanz schützen müssen. Regu­lie­rungen, welche Unab­hän­gig­keit und Aussteigen verhüten, resul­tieren aus dem allge­gen­wär­tigem Verhed­dern in Vorschriften. Das System erzeugt künst­liche Knappheit und Ratio­nie­rung über den Preis und zwingt die Bevöl­ke­rung, die eigenen Exis­tenz­be­dürf­nisse durch immer mehr Kredit­auf­nahme zu finan­zieren, und damit zahlen sie ihre Beiträge an das System, da es die Kredit­ex­pan­sion in Gang hält. Das Ende kommt, wenn der Schul­den­über­hang so groß ist, dass er durch alle Einkom­mens­quellen der produk­tiven Wirt­schaft nicht mehr bedient werden kann, welche die Kredit­ex­pan­sion so gründlich para­si­tiert hat. Die Versor­gung an bereit­wil­ligen Kredit­neh­mern und Kredit­ge­bern trocknet aus, und das Spiel ist vorbei.

Es ist nicht einfach Defi­zit­fi­nan­zie­rung, welche zu einer Enteig­nung von Vermögen führt, sondern das globale Kredit­schnee­ball­system, welches einen großen Über­schuss an Ansprü­chen auf die zugrunde liegenden wahren Vermögen erzeugt hat. Wie wir bereits viele Male zuvor auf The Automatic Earth zeigten, werden diese Über­hang­for­de­rungen in der kommenden Finanz­krise für ungültig erklärt werden. Menschen werden versuchen, ihre Ansprüche zu vertei­digen und erfüllt zu bekommen, aber mäch­ti­gere Entitäten werden versuchen, sie daran zu hindern. Unter solchen Umständen scheint ein Versuch, Gold zu beschlag­nahmen — auch ohne einen Gold­stan­dard — eine sehr reale Bedrohung zu sein.

Goldbesitz ins rechte Licht gerückt

Gold­be­sitz ist weder ein Allheil­mittel noch eine Garantie für Sicher­heit. Es könnte sogar zu einer Gefahr für die persön­liche Sicher­heit werden. Beschlag­nahme ist eine klare Möglich­keit während gravie­render wirt­schaft­li­cher Kontrak­tion. Wenigs­tens ist Gold im Gegensatz zu Immo­bi­lien vorerst in der Lage, in den Bereich einer auswär­tigen Gerichts­bar­keit zur Lagerung über­tragen zu werden. Die Gefahr besteht natürlich, ob es in der Zukunft möglich sein wird, es von diesem anderen Ort zurück­zu­holen, unter der Annahme, dass das Ausmass der Umwäl­zungen dieses Mal wahr­schein­lich größer als in den 1930er Jahren sein wird, und das Recht steht auf der Seite der Besitzenden.

Wenn auswärtig gelagert, wäre seine ihre Nütz­lich­keit in der Zwischen­zeit sehr begrenzt. Wenn vor Ort unter einem Konfis­ka­ti­ons­sze­nario verborgen anstatt in einer auslän­di­schen „sicheren Einrich­tung” gehalten, kann es immer noch äußerst schwierig und gefähr­lich sein, es gegen irgend etwas von unmit­telbar höherem Wert — etwa Bargeld oder Grund­nah­rungs­mittel — zu tauschen. Selbst mit bester Voraus­sicht ist Gold­be­sitz keine Garantie für Vermö­gens­si­che­rung in einer schweren Depres­sion. In Depres­sionen kann fast gar nichts garan­tiert werden.

Gold stellt eine äußerst konzen­trierte Quelle von Wert dar, und es ist nicht immer ratsam, das zu besitzen, wozu andere hoch motiviert sind es für sich selbst zu bekommen. Zu nahe an einer hoch­kon­zen­trierten Vermö­gens­quelle zu sein ist vergleichbar mit zu nahe an einem Macht­zen­trum zu sein. Wenn jeder will was du hast, schafft es erheb­liche Risiken an sich, und schafft eine Notwen­dig­keit, diese zusätz­liche Risiken zu verwalten. Wo Risi­ko­ma­nage­ment zu komplex oder zu teuer wäre, kann es nicht die beste Vorge­hens­weise sein, überhaupt erst das Risiko auf sich zu nehmen. Andere Stra­te­gien mit gerin­gerem Risiko, mit besseren Risi­ko­ma­nage­ment­po­ten­tial sind viel­leicht vorzuziehen.

Die Zweck­mä­ßig­keit von Gold­be­sitz würde sehr von den eigenen persön­li­chen Umständen abhängen. Es gibt viele Dinge, die man sich zuerst zu sichern wünschen würde, bevor man Gold als Option in Betracht zieht. Bargeld wird in einem defla­tio­nären Szenario vorüber­ge­hend überlegen sein, bei welchem eine syste­mi­sche Banken­krise zunehmend wahr­schein­lich wird. Wie wir zum Beispiel in Zypern gesehen haben, kann ein Land sehr schnell zu einer Cash-Wirt­schaft zurück gezwungen werden, was bedeutet, dass der Zugang zu Bargeld entschei­dend wäre, um Vorräte zu erhalten, die nicht bereits im Lager sind. Versor­gungs­güter können in der Regel nicht direkt mit Gold erworben werden, und wenn Geld außer­or­dent­lich knapp ist, würde der Geldpreis für notbe­dingte Gold­ver­käufe nicht hoch sein.

Während alle Fiat-Währungen dazu bestimmt sind, am Ende zu sterben, und Währungs­ab­wer­tungs­kriege in der Tat bereits begonnen haben, wird Bargeld in der Zeit des Schul­den­ab­baus dennoch notwendig sein und wahr­schein­lich einen Anstieg an Kaufkraft im wesent­li­chen in Bezug auf die Waren und Dienst­leis­tungen im Inland sehen. Fallende Preise, wie sie charak­te­ris­tisch für defla­tio­näre Zeiten sind, da die Preise einer schrump­fenden Geldmenge nach unten folgen, laufen auf einen Bullen­markt für Bargeld hinaus, für jene, die das Glück haben, welches zu haben. Da jedoch die über­wie­gende Mehrheit der Geldmenge Kredit anstatt physi­sches Bargeld ist und vergäng­li­cher Kredit unter solchen Umständen verschwinden wird, wird wenig Bargeld übrig bleiben, und relativ wenige werden welches haben, wenn sie sich nicht welches im voraus gesichert haben.

Nach der Zerstö­rung eines Großteils der Geldmenge und der Verdamp­fung von Krediten werden dieje­nigen mit sehr knappem Bargeld sich wahr­schein­lich weniger davon trennen wollen, da der Wert des Zugangs zu Liqui­dität steigt. Das wenige tatsäch­liche Bargeld wird wahr­schein­lich gehortet werden, so dass nur sehr wenig Geld zirkuliert.

Mit anderen Worten wird die Umlauf­ge­schwin­dig­keit des Geldes noch viel weiter fallen, als bereits geschehen. Bargeld zu erhalten wird sehr schwierig werden, auch wenn der notwen­dige Bedarf akut wird. Versor­gungs­güter können gegen Gold getauscht werden, aber in einem Szenario, in dem so etwas notwendig wäre, würden Nottausch­ge­schäfte mit Gold nicht zu so vielen Versor­gungs­gü­tern führen, wie man erwarten würde. Bargeld wird in der Anfangs­phase der Finanz­krise noch wichtiger als Gold sein, da Bargeld Hand­lungs­frei­heit, einschließ­lich der Freiheit, Chancen zu ergreifen verleiht.

Das Argument für Bargeld hat jedoch Vorbe­halte, wie etwa dass eine Währungs­neu­auf­lage ein erheb­li­ches Risiko auf kurze Sicht darstellt, viel von einer solchen Währung zu halten macht viel weniger Sinn. Dies ist eindeutig in der Euro­päi­schen Union der Fall, wo die einheit­liche Währung bereits bedroht ist und nationale Währungen wahr­schein­lich in abseh­barer Zeit wohl wieder­be­lebt werden.

Eine höhere Priorität als Gold­be­sitz hat die Besei­ti­gung von Schulden. Schul­den­til­gung schafft eine struk­tu­relle Abhän­gig­keit vom Geldfluss zu einer Zeit, in welcher Geld wahr­schein­lich sehr schwer zu bekommen sein wird. Die Besei­ti­gung der Schulden wird dieses Bedürfnis für Bargeld beheben und Ihnen wichtige Vermö­gens­werte wie Immo­bi­lien vor der Gefahr der Zwangs­ver­stei­ge­rung sichern. Der Zwang, Schul­den­dienst zu leisten, zu einer Zeit, in welcher Schulden immer schwie­riger zu bedienen sind (aufgrund der hohen Arbeits­lo­sig­keit, fallender Löhne, stei­gender Steuern und Pay-as-you-go-Dienst­leis­tungen), bekäme ein Faktor der zu Gold-Notver­käufen zwingt, zu viel nied­ri­geren Preisen als sein man es heute bekommen würde. Darüber hinaus wird die Schul­den­last steigen, da das zuneh­mende Risi­ko­be­wusst­sein eine Entwick­lung hin zu wesent­lich höheren Zinsen schafft. Dadurch wird die Wahr­schein­lich­keit für notlei­dende Gold­ver­käufe steigen.

Kritische Versor­gungs­güter zu beziehen und die Kontrolle über die Grund­be­dürf­nisse der eigenen Existenz hätten ebenso eine höhere Priorität als Gold­be­sitz. Den Zugang zu Nahrung, Wasser, Energie und anderen lebens­not­wen­digen Gütern zu sichern würde relativen Seelen­frieden verleihen, und auch eine Verrin­ge­rung des Geld­be­darfs für die Zukunft. Letzt­end­lich kann man Gold nicht essen. Während die Preise in einer Deflation fallen, werden volatile Währungs­be­zie­hungen sich auf den Preis der impor­tierten Waren auswirken, was bedeutet, dass nicht alle Preise zwangs­läufig fallen werden, wenn impor­tierte Ware in schwachen Währungen lauten. Einfuhren können im Preis steigen, oder überhaupt nicht mehr zur Verfügung stehen, da die Verdamp­fung des Kredits den inter­na­tio­nalen Handel unter­mi­niert, daher sollten bestimmte impor­tierte Waren vorrangig bezogen werden.

Darüber hinaus könnte es eine gute Strategie sein, einen Betrieb für den Handel mit lebens­wich­tigen Gütern und Dienst­leis­tungen zu eröffnen, mit lokalen Liefer­ketten und lokalen Vertriebs­netzen. Erträge werden hier in der Regel gering sein im Vergleich zu Renditen, die man von Finanz­spe­ku­la­tionen gewöhnt ist, aber die Risiken werden auch viel niedriger und weit über­schau­barer mit einem gewissen Maß an Voraus­sicht sein. Eine bestimmte Menge Kapital in der Real­wirt­schaft von heute zu binden, um solche Unter­nehmen einzu­richten, könnte eine wichtige Einnah­me­quelle in der Zukunft darstellen sowie ein Mittel zur Aufrecht­erhal­tung der wesent­li­chen sozialen Stabi­lität in unsi­cheren Zeiten sein. Dies wäre eine weit bessere Nutzung der Ressourcen als der Kauf eines Gold­schatzes. Geschäfts­ri­siken wären während einer Liqui­di­täts­krise sehr groß, so dass ein wesent­li­ches Sicher­heits­polster aber wahr­schein­lich erfor­der­lich sein würde.

Bargeld auf der Hand, der Ausstieg aus der Verschul­dung und die Sicherung des Zugangs zu lebens­not­wen­digen Gütern dürfte die einfachen Menschen an den Rand ihres finan­zi­ellen Rahmens treiben, oder darüber hinaus. Mögli­cher­weise müssen sie Ressourcen mit Familie oder Freunden bündeln, um diese Ziele erreichen zu können, oder sie müssen schwie­rige Entschei­dungen zwischen diesen Zielen machen. Gold­be­sitz macht wenig Sinn, es sei denn, diese Hürden sind bereits über­schritten. Es stellt eine Versi­che­rung für dieje­nigen dar, die es sich leisten können, es zu besitzen, aber eine solche Versi­che­rung ist ein Luxus, der nicht allen zur Verfügung stehen wird.

Dieje­nigen, die sich den Luxus der Versi­che­rung leisten können, sind wahr­schein­lich dieje­nigen, die alle Probleme von höherer Priorität bereits adres­siert haben und es sich leisten können, auf ihrem Gold für viel­leicht 20 Jahre sitzen zu bleiben, ohne sich auf den Wert, den es in der Zwischen­zeit darstellt, ange­wiesen zu sein. Mit anderen Worten würde der Nutzen des Gold­be­sitz denje­nigen anheim­fallen, die keine Notver­käufe in den nächsten Jahren machen müssen, wenn der Goldpreis sehr gedrückt ist — denje­nigen, die reich genug sind, um keine schwie­rigen Entschei­dungen zwischen konkur­rie­renden Prio­ri­täten an Grund­be­dürf­nissen machen zu müssen.

Für dieje­nigen, die sich leisten können, Gold lang­fristig zu halten, und die das Glück haben, einen sicheren und vertrau­ens­wür­digen Spei­cher­me­cha­nismus in der Zwischen­zeit gefunden zu haben, wird Gold seinen Wert im Hinblick auf den Warenwert erhalten. Man kann in etwa die gleiche Anzahl an Broten für eine Unze Gold kaufen, wie man es während des Römischen Reiches getan haben konnte. Zu dieser Zeit konnte eine Unze Gold eine guten Toga gekauft haben, und heut­zu­tage wäre es ein guter Anzug.

Es stellt eine lang­fris­tiges Wert­auf­be­wah­rungs­mittel für dieje­nigen dar, die sowohl wohl­ha­bend genug sind, um es zu besitzen, und das Glück haben, es zu behalten, aber das wird eine sehr kleine Minder­heit sein. Für die meisten Menschen wird Reichtum nicht in Gold gemessen werden, sondern im Hinblick auf die viel mehr prosai­schen, aber weit wich­ti­geren Rohstoffe und Fähig­keiten. Für die meisten Menschen wird Reichtum nicht im Hinblick auf etwas trägem gemessen, was man in einem Erdloch vergraben hat oder ins Ausland verschickt hat, so dass es jemand anderes in einem gepan­zerten Loch in der Erde vergräbt.

Der wahre Wert des Goldes wird immer schwer zu ermitteln sein, da dieser relative Wert immer von vorherr­schenden Umständen abhängen wird, und so viele von diesen Umständen unter­liegen einem schnellen Wandel in der kommenden Ära der extremen Volatilität:

Eher lässt sich ein Blitz in einer Flasche einfangen als das man heraus­findet, was Gold wirklich wert ist. Mit Anfängern, die in Gold einge­stiegen sind und gerade beginnen dies heraus­zu­finden, ist der Preis ange­schlagen. Es ist Zeit, Gold als das zu bezeichnen was es ist: ein Akt des Glaubens… Erwerben Sie Gold, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie es müssten, aber geben sie ehrlich zu, dass Sie auf Hoffnung und Phantasie setzen. Da Gold im Gegensatz zu Aktien, Anleihen, Immo­bi­lien und anderen Finanz­an­lagen kein Einkommen erzeugt, ist eine Bewertung so gut wie unmöglich. Es ist an sich entweder wertlos oder unbe­zahlbar. Sie können ein finan­zi­elles Modell bauen, um es zu schätzen, aber jede Eingangs­in­for­ma­tion wird ihre pure Phantasie sein.

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