Übersetzt 2.8.1999
Originalversion: www.thewinds.org
Vierhundert Kilometer von der Ostküste der Vereinigten
Staaten entfernt, 10000 Meter über dem Atlantischen Ozean, das Wetter am frühen Nachmittag ist gut und ein Jetstream beschleunigt den Flug 901 der Transglobal Airlines Richtung des internationalen Kennedy-Airports in New York. Im Cockpit des Flug 901* zieht sich seine Sauerstoffmaske über — FAA-Bestimmung — da der Kopilot den rechten Sitz verlassen muß, um einem biologischen Bedürfnis nachzugehen. Bevor er die Maske aufsetzt, nimmt er aber noch einen großen Schluck aus einer Blechdose, leert eine Diät-Cola — das einzige, was er seit dem Frühstück zu sich genommen hat.
„TransGlobal Flight 901, nähern uns Kennedy”, sagt der Captain, als er mit der Flugverkehrsleitzentrale Kontakt aufnimmt.
„TransGlobal 901 im Anflug auf Kennedy, kommen!” antwortet der Fluglotse.
„901 Kurs Kennedy, Flughöhe eins-null-null”, antwortet der Pilot, „vier-null-null Kilometer östlich, fordert Annäherungs-Einweisungen.”
„901, hier Kennedy. Umschalten auf drei-zwo-null-eins.”
„901, Roger”, antwortet der Pilot, als er den Transponder auf die angegebenen Werte einrichtet.
Ein paar Minuten später dann: „901, hier Kennedy”, ruft der Fluglotse.
Keine Antwort.
„901, hier Kennedy.”
Wieder, keine Antwort.
„TransGlobal 901, hier ist das Ziel Kennedy, wir sehen sie auf einer fallenden Rechtskurve auf Flughöhe null-acht-zwei. Steigen Sie und halten sie eins-null-null, Kurs zwei-fünf-fünf Grad, bis sie weitere Anweisungen erhalten.”
Keine Antwort.
„901, hier ist Flugziel Kennedy. Bitte melden.”
Nichts.
„901, hier Kennedy, wir haben sie fallend bei Flughöhe null-sechs-null, Fallgeschwindigkeit einskommazwo Kilometer pro Minute. Korrigieren Sie, steigen Sie und halten sie eins-null-null.”
Weiterhin Schweigen, gefolgt von mehreren Versuchen des Fluglotsen, den Flieger zu erreichen. Dann:
„Jedes Flugzeug im Bereich der TransGlobal 901, hier ist Flugziel Kennedy, wir haben 901 vom Transponder und Bodenradar verloren. Bitte bestätigen Sie, wenn sie Radar- oder Sichtkontakt zur 901 haben.”
In diesem fiktiven Szenario konsumiert der Pilot auf nüchternen Magen ein Diätgetränk, daß den künstlichen Süßstoff Aspartam enthält (auch bekannt unter NutraSweet, Equal usw.). Kurz darauf erlebt der Captain eine schwere Attacke, eine Art von elektrischem Kurzschluß im Gehirn, welche ihn ohnmächtig werden läßt und verursacht, daß das Flugzeug im Atlantischen Ozean versinkt.
Höchst unwahrscheinlich? Vielleicht, aber nicht so sehr, wie Sie denken. Selbst die Bezeichnung „fiktiv” könnte nicht ganz zutreffen. Am 8. September 1994 stürzte der US Air-Flug 427, eine Boeing 737–300 bei einem Landemanöver am Internationalen Flughafen Pittsburgh ab. Alle 132 Menschen an Bord wurden getötet.
The Associated Press (AP) berichtete, daß der Cockpit-Voicerecorder anzeigte, daß „der Flug bis zu den letzten Sekunden routinemäßig verlief.
Captain Peter Germano trank einen Preiselbeer-Orangensaft und eine Diätsprite zehn Minuten vor dem Absturz…”, fuhr der AP-Bericht fort.
Zufall? Vielleicht.
DER FLUG VON CAPTAIN HAROLD WILSON
Der Zwischenfall:
Am 13. August 1987 um etwa 16 Uhr war Harold Wilson, ein in Australien geborener Pilot, der für die Alaska-Pendler Peninsula Airways fliegt, etwa 1600 Kilometer von Anchorage in etwa dreitausend Meter Höhe auf westlichem Kurs über das Bering-Meer. Captain Wilson beförderte Charterpassagiere zu einer Fischerflotte auf dem Weg nach Atka, der am weitesten abgelegenen bewohnten Insel des aleutischen Archipels, als sein Leben in einen Augenblick für immer veränderte.
Captain Wilson erzählte The WINDS daß er ohne jegliche Vorwarnung plötzlich ohnmächtig wurde, sein Gehirn habe abgeschaltet, als ob jemand einen Schalter betätigt habe. „Das erste, woran ich mich erinnern kann, war, daß ich danach aufgewacht bin”, sagte Captain Wilson, „und die Passagiere wunderten sich, was in aller Welt da vor sich ging. Sie dachten, ich hätte eine Herzattacke gehabt.
Ich hatte noch immer die Flugzeugkontrollen umklammert” erinnert sich Wilson, „und war über den Gashebeln zusammengebrochen, was den Autopilot abschaltete.” Die Turboprop-Pendlermaschine begann daraufhin eine enge Linkskurven-Korkenzieherbahn Nase-abwärts auf das Wasser hin einzunehmen, welches 3 Kilometer tiefer war.
Das erste Anzeichen, das die Passagiere wahrnahmen, daß etwas nicht stimme, war das laute Pfeifen des Autopilot-Deaktivierungsalarms, was sie hörten. Sie stürmten zum Cockpit, bemerkte Wilson, was den Schwerpunkt des Flugzeuges nach vorne verlagerte, was das Spiralkurven-Abwärtstauchen auf das Bering-Meer zu noch beschleunigte. Als Captain Wilson das Bewußtsein wiedererlangte, sind sie von 3000 Metern auf weniger als 500 Meter abgefallen.
Wilson, ein früherer Fluglehrer und Flugzeugingenieur, wurde gesagt, daß zu der Zeit, als einer der Passagiere die Kontrollen übernahm, war die Nadel des Geschwindigkeitsmessers hinter der roten Linie am Zifferblatt verdeckt, jene „Geschwindigkeit niemals übertreten”-Linie, ab der Strukturschäden oder sogar Flugwerkversagen wahrscheinlich wird.
Der Passagier, der die Kontrolle des Flugzeugs übernahm, kein Pilot (der im FAA-Bericht den Steuerknüppel als „Lenkrad” bezeichnete), hat niemals auf dem Vordersitz eines Flugzeugs gesessen, aber es gelang ihm, das Funkgerät zu aktivieren und um Hilfe zu bitten. Wilson hatte das Funkgerät auf die Adak Navy-Flugleitungskontrolle justiert, und ein Navy-P3-Orion-Patrouillenflugzeug das in der Nähe war, antwortete und war in der Lage, erfolgreich den Passagier zu instruieren und den Tauchkurs des Flugzeugs aufzufangen.
„Dem Bericht des Passagiers zufolge, war ich für zehn oder zwanzig Minuten weg. Meine erste Erinnerung war ein langsames Erwachen danach”, sagte Captain Wilson. „Ich wußte nicht, was überhaupt los war. Ich dachte, ich wäre bloß eingenickt — oder hoffte, das es nur das war. Sie hatten mich gegen das Schott gelehnt, noch immer im linken Sitz.
Der Vorbote:
„Die ersten Anzeichen für ein Problem hatte ich acht bis zehn Monate vor diesem Ereignis”, erklärte Captain Wilson. „Ich erlebte ungewöhnliches Geschmacksempfinden, Auren. Wenn ich in der Nähe von starken Chemikalien war, Verdünner und so weiter, konnte ich diese noch Wochen später riechen, und ich wußte, daß das nicht in Ordnung war.”
Die Ärzte, die Wilson zu jener Zeit, vor dem Vorfall, konsultierte, konnten ihm nicht sagen, was sein Geschmack/Geruch-Empfinden verursacht. „Dann etwa vier oder fünf Monate später hatte ich die Attacke während des Fluges.”
Captain Wilson wurde mit anderen bei der Fernsehsendung „Hard Copy” und der australischen und amerikanischen Produktion „60 Minuten” über Aspartam vorgestellt.
Die Ärzte in Alaska, die Captain Wilson untersucht haben, konnten die Ursache dieser Attacke nicht feststellen, und er wurde an einen neurologischen Spezialisten im Virginia-Mason-Krankenhaus in Seattle verwiesen. Als dem Neurologen von den seltsamen Geschmacks-Auren erzählt wurde, erkannte er es sofort als ein definitives Vorzeichen für Attacken-Anfälligkeit.
Der offensichtliche Grund:
Der frühere Fluglinienpilot hat den festen Glauben, daß die Konsumierung des künstlichen Süßstoffes Aspartam der Grund seiner Attacken ist. Auf die Frage was ihn dazu gebracht hat, diese Verbindung aufzustellen, sagte er, daß man ihn auf eine „Piloten-Hotline” aufmerksam gemacht habe, die sich mit Aspartam-bezogenen Vorfällen und detaillierter Forschung zu neurologischen Problemen in Beziehung auf die Substanz beschäftigt. Er gab zu, große Mengen des Süßstoffes der Marke Equal in seinem Kaffee oder Essen zu sich genommen zu haben.
Vor diesem Zwischenfall war Captain Wilson bei bester Gesundheit, was notwendig ist, um das Erste-Klasse-Attest zu behalten, welches nötig ist, um kommerzielle Passagierflugzeuge zu fliegen. Zu der Zeit, als er zu der Überzeugung kam, seine Einnahme von Aspartam zu beenden, war er bereits in medizinischer Behandlung gegen Attacken, aber er erlebte immer noch diese seltsamen Geruch-Auren-Empfindungen. In der Folge des Flugzeugzwischenfalls erlebte er noch eine weitere Attacke, während er noch in Behandlung war — und noch Aspartam benutzte. Nachdem er aufgehört hatte, den Süßstoff zu benutzen, hörten die Geruch-Auren auf. „Ich lies etwa sechs Monate die Finger von dem Zeug”, sagte Wilson, „und als ich wieder anfing, es zu benutzen, kamen die Geruchauren auf der Stelle zurück. Dies”, schloß Captain Wilson, „war der positive Beweis für mich.”
Es gibt zahlreiche andere Beispiele, bei denen Aspartam-gesüßte Getränke in Verbindung mit Mißgeschicken von Fluglinienpiloten zu stehen scheinen — viel zu viele, um sie sorglos als lediglich fragwürdig oder ankedotenhaft wegzulegen. Captain Wilson erzählte The WINDS auch von anderen Beispielen, die Piloten betraf, die, wie er sagt, eine potentiell schwere Verbindung mit dem Gebrauch von Produkten tragen, die Aspartam enthalten.
„Ich kenne persönlich einen Piloten, der für die United Flugkapitän auf einer 737 war. Er war vor etwa einem Jahr bei einem short final (Landeetappe) vor dem Portland-Airport war, als er eine Attacke erlebte. Er schob es auf Aspartam”, sagte Wilson. „Glücklicherweise hatte er einen Kopiloten.”
Ich kenne auch einen Piloten in Texas, mit dem ich ein paar mal gesprochen habe. Er war Captain für die Continental Airlines und hatte eine Attacke, aber das war am Boden. Er war in der Militär-Reserve auf Ausbildungsübung und wurde in einem Krankenhaus wieder wach — was natürlich das Ende seiner Fliegerkarriere war.” Dieser Pilot war Captain Haynes Dunn.
Captain Dunn, ein früherer Navy-Pilot, erzählte The WINDS, daß seine Qual anfing, als er sich entschied, ein paar Pfunde abzutrainieren und er anfing, Diätgetränke und die Diätergänzung Slimfast zu benutzen, welche auch Aspartam enthält. „Etwa eine Woche nachdem ich damit begonnen habe, bekam ich Schlaflosigkeit und Kopfschmerzen, und ich verbrachte zwei volle Wochen mit einem Durchschnitt von drei Stunden oder weniger Schlaf pro Nacht. Das alles gipfelte darin”, sagte Captain Dunn, „daß ich eine schwere Attacke vor etwa 200 Leuten in der Marinereserve hatte.
Ich wurde zu jener Zeit einem FAA-Flugmediziner gegenübergestellt und den Fragebogen, die man ausfüllt, stellen fragen einen nach so was.” Als Captain Dunn seinen Flugmediziner über den Zwischenfall informierte, wurde er sofort zum Bodendienst zugeteilt.
„Mein Leben änderte sich mit einem Herzschlag”, erinnert er sich. „Und etwa zu der Zeit erhielt ich einen Anruf von einem anderen Piloten, der meinte, ‚Trinken sie vielleicht Diätlimo?’ ” Der Pilotenkollege informierte Captain Dunn über Informationen, die darauf hinweisen, daß „das Zeug Attacken hervorrufen kann.” Dunn hat es als unwichtig abgetan, da er sein Problem auf die Müdigkeit wegen seines Schlafmangels bezog. Erst, als man ihm ein Videoband mit dem Titel „Ist die Flugsicherheit gefährdet durch NutraSweet?” gab, wurde er langsam davon überzeugt, das an der Idee etwas dran sein könnte. Das Video wurde vom Christian Broadcasting Network (CBN) mit Pat Robertson gemacht, und darin, sagte Dunn, wurde eine „Litanei von Symptomen” präsentiert, von denen er die meisten selbst erlebte.
„Das war zu zufällig”, beobachtete Captain Dunn. „Ich hatte siebzehn Jahre in der Navy — siebzehn Jahre Flugärzte — wo ich besonders auf Epilepsie untersucht wurde, Ich habe in meiner Familiengeschichte keine Fälle von Epilepsie, und alle diese zahlreichen Nebeneffekte, die sie aufzählen — keines traf auf mich zu” bis zu den sechs Monaten in der Folge des Gebrauchs von Aspartamhaltigen Produkten. Dunn verweigerte schließlich die Einnahme vom Attacke-verhindernden Medikament Dilantin, aber hat trotzdem keine Wiederholung der Attacke — und keine Wiederherstellung seines Attestes durch die FAA.
Als Captain Dunn mit einen Arzt in Los Angeles Kontakt aufnahm wegen der Möglichkeit, für eine australische Gesellschaft zu fliegen, informiert ihn der Doktor, daß „Nach seiner [des Doktors] Ansicht NutraSweet der zweithäufigste Grund sei, warum Piloten ihre Atteste verlieren.” Derselbe Arzt erzählte Dunn, daß der damalige Kopf der luftfahrtmedizinischen Bestätigungsabteilung der FAA, Audie Davis, gesagt hat: „Wir wissen, daß es ein großes Problem ist, aber uns sind die Hände gebunden. Unsere Schwesterorganisation, die FDA sagt, daß es sicher sei, deswegen können wir keinen Brief an die Flieger ausgeben, daß sie es nicht benutzen sollen.”
Interessanterweise, erzählte Dunn The WINDS, wurde er, sofort nachdem er dem Fernsehprogramm „Hard Copy” gestattet hatte, ihn in einem Abschnitt über Aspartam aufzunehmen, aus seiner nicht-fliegenden Position bei Continental wegen einer unbedeutenden Verletzung von FAA-Bestimmungen gefeuert, und man verweigerte die übliche Möglichkeit einer Überprüfung und Berufung. Die FAA hat nachträglich Captain Dunn von jedem Fehlverhalten entlastet, aber Continental hat ihn nicht wieder eingestellt.
1987 führte der US-Senatsausschuß für Arbeit und menschliche Ressourcen Anhörungen betreffend Aspartam durch. Unter dem Vorsitzenden Senator von Ohio Howard Metzenbaum hörte der Ausschuß Aussagen über die fragwürdige Sicherheit der Substanz.
„Einer derer, die aussagen sollten, war der Air-Force-Major Michel Collings, 35,” schreibt ein Bericht im Aviation Medical Bulletin.[1] „Er verwies darauf, daß er Zuckungen und Attacken erlebt hat… welche er mit seiner Einnahme von zwei Diätlimos und 3 Liter Kool-Aid mit Zitronenaroma eingenommen hatte, die mit NutraSweet gesüßt waren. Als begeisterter Jogger hat er keine Gesundheitsprobleme erfahren, als er in einem abgelegenen koreanischen Luftstützpunkt ohne Zugang zu NutraSweet stationiert war. Jedoch rief die Aufnahme von Crystal-Lite-Limo, die er auf dem Osan-Luftstützpunkt in Korea erwarb, Zittern hervor.
Am 4. Oktober 1985 passierte seine Attacke auf dem Nellis-Luftstützpunkt bei
Las Vegas nur etwa zwei Stunden, nachdem er seinen F‑16-Jet geflogen ist.”
Collings’ Vater informierte ihn über die Verbindung zwischen dem Süßstoff und Attacken, und nachdem er von der Einnahme jeglichen Aspartams absah, blieb er schon eine gewisse Zeit frei von neurologischen Problemen, bevor sein Arzt ihn auf das attackenverhindernde Medikament Dilantin setzte.
Wegen solcher Piloten-bezogener Vorfälle wie dem eben genannten näherte sich Major Collings Mary Nash Stoddart mit der Idee zur Schaffung einer Piloten-Hotline, nachdem die beiden bei der dritten Senatsanhörung im November 1987 über die Sicherheit von Aspartam Aussagen präsentiert haben.
Frau Stoddart, eine frühere Staatsrichterin von Texas, Verfechterin für Nahrungsmittelsicherheit und Mitglied im Präsidentenrat für Lebensmittelsicherheit, ist Gründerin des ACSN, dem Aspartam-Verbraucherschutz-Netz** und eine von nur drei Personen, die als medizinischer Expertenzeuge qualifiziert sind, dem Gericht die Gesundheitsauswirkungen von Aspartam zu beweisen. Sie hält auch Vorträge beim fortlaufenden Erziehungsprogramm an der Südwestlichen medizinischen Fakultät der Universität von Texas.
Seit Stoddart die Piloten-Hotline 1988 ins Leben gerufen hat, hat sie mehr als tausend Pilotenbezogene Anrufe betreffend der Auswirkungen von aspartam erhalten. „Pilotenbezogen” bedeutet, daß oft auch Ehefrauen oder Verwandte die Anrufe tätigen, weil die Piloten selbst schlicht davor zurückschrecken.
Wenn man die Zahl der Antworten auf die Piloten-Hotline überdenkt, muß die extreme Zurückhaltung der Piloten, sich selbst vor der FAA-Musterung zu entblößen, berücksichtigt werden. Ein geschäftlicher Pilot hat Jahre der Ausbildung ertragen, um ins Cockpit irgendeiner Passagiermaschine zu kommen. Der Pilotenschein gilt lebenslänglich, aber das medizinische Attest muß im Falle der Passagierpiloten jährlich erneuert werden. Dieses Attest kann von der FAA auf das kleinste Anzeichen von Attacken oder potentiellen Körperfunktionsstörungen beim Piloten hin entzogen werden, und seine Karriere kann dann schnell zu Ende sein — wie jene von Harold Wilson, Haynes Dunn, Michael Collings und anderen. Wegen dieser harten Realität sichert Stoddart ihnen strikte Vertraulichkeit zu.
DIE PERSPEKTIVE EINES ARZTES/FORSCHERS
„Ich weiß, daß da was mit Aspartam nicht stimmt, aber ich kann nicht gerade mit meinem Finger darauf zeigen”, beginnt das Vorwort des sehr respektierten Kinderarztes Dr. Lendon Smith in einem 250seitigen Buch mit dem Titel „Tödliche Täuschung — Die Geschichte von Aspartam”.[2] Das Buch, geschrieben und zusammengestellt von Mary Nash Stoddard, ist unbestreitbar das am meisten verurteilende Beweislager dafür, daß der künstliche Süßstoff Aspartam für viele giftig und für manche sogar tödlich ist.
Dr. Smith, der selbst kein Leichtgewicht in der medizinischen Arena, war der Mittelpunkt eines Artikels im Life Magazine, hatte mehr als 60 Auftritte in der alten Johnny-Carson-Show, zwanzig bei Phil Donahue, erhielt einen Emmy-Award für seine Vortrefflichkeit bei der Gestaltung der Sendung „Der Kinderarzt” und anderen Sondersendungen auf ABC Television über Medizin. Mit einem Antrieb, der einen Kolibri bald komatös aussehen läßt, hat Dr. Smith 16 Bücher über Medizin, vor allem über Kindermedizin geschrieben, eines davon war sechs Monate lang auf der Bestsellerliste von The New York Times. Sein neuestes und bekanntestes Buch ist Wie man ein gesundes Kind großzieht. Dr. Smith ist bei Good Morning Amerika, der Today-Show, bei Oprah Winfrey, Sally Jessy Raphael, Regis und Kathy Lee, Merv Griffin und Mike Douglas aufgetreten, und im Alter von 77 Jahren trat er von seinem Lehrstuhl in Kinderheilkunde an der medizinischen Schule der Universität von Oregon zurück.
Nicht zufällig wurde Dr. Smith seine Lizenz für praktische Medizin entzogen, stellt er fest, da er sich getraut hat den Bereich der allopathischen Medizin zu verlassen und eher natürliche anstatt medikamentöse Behandlung verordnete. Ein anderer solcher Vorfall wurde in einem früheren The WINDS-Artikel aufgezeichnet, und die Liste der Ärzte, die solchen Zorn der Regierung zu spüren bekommen haben ist lang und wächst.
In seinem Vorwort zu Stoddart’s Buch bemerkte Dr. Smith, daß Berichte darauf hinweisen, daß Aspartam für einen ganzen Hexenkessel voller Leiden verantwortlich ist. Darunter sind „fünf Todesarten und mindestens 92 verschiedene Symptome, die aus seiner Benutzung resultieren. Die Liste umfaßt neurologische, dermatologische, kardiologische, Atemwegs-Erkrankungen… alle Symptome, die ich je gesehen habe, die von Lebensmittelunverträglichkeiten berichtet werden, niedriger Blutzucker, die Alzheimer’sche Krankheit, die Amalgamfüllungs-Krankheit und Methanol-Vergiftung. Die pharmazeutische Gesellschaft Searle”, fährt Dr. Smith fort, „hat die Gegenreaktionen tatsächlich vertuscht oder zumindest versagt, darüber zu berichten, so daß das FDA den Gebrauch des Produktes durch weltweit Millionen erlaubt hat.”
EIN ERBE DER „RAMSCHWISSENSCHAFT” UND DAS VERGEHEN DER BUNDESREGIERUNG
„Was mich wurmt, ist daß die Leute denken, daß die Aufsichtsbehörde für
Medikamente und Lebensmittelzusatzstoffe sie beschützt — dem ist nicht so. Was die FDA macht und was die
Bevölkerung denkt, was sie macht, ist so unterschiedlich wie Tag und Nacht.”
Die US-Aufsichtsbehörde für Medikamente und Lebensmittelzusatzstoffe (FDA) hat scheinbar ein blindes Auge für schwere, vielleicht überwältigende Beweise der schlechten und sogar gefälschten Forschung, auf welcher sie als Grundlage die Erlaubnis für eine potentiell tödliche Substanz gab, die zu Amerikas Lebensmittelversorgung hinzugefügt wird.
Aspartam, ein dreiteiliges Molekül, bestehend aus aspartischer Säure, Phenylanalin und Methanol (Holz-Alkohol) wurde zufällig in der Mitte der sechziger Jahre bei G.D. Searle entdeckt, der großen pharmazeutischen Gesellschaft in Chicago, die versuchte, es ein Geschwür-Medikament zu entwickeln. Nach der Entdeckung wurde Searle durch den Chemieriesen Monsanto aufgekauft, welcher dann die Tochtergesellschaft NutraSweet/Kelco gründete.
Frau Stoddart behauptet in ihrem Buch, daß verblüffende 78% aller nichtpharmazeutischen Beschwerden, die bei der FDA registriert werden, sich auf Gegenreaktionen von Aspartam beziehen.[3]
Als die FDA es 1974 für den menschlichen Verzehr freigab, geschah dies trotz einem so enormen Beweiskörper, daß es die Leichtgläubigkeit praktisch jedes Menschen zum Schwanken gebracht hätte. „Was die meisten Verbraucher nicht wissen”, sagt Mike Wallace von der CBS-Sendung „60 Minuten”, „ist, daß die Zulassung von Aspartam eine derer mit den meisten Einsprüchen in der Geschichte der FDA war. Die Verbraucher haben der FDA mehr als 7000 Gegenreaktionen mitgeteilt, von Schwindelanfällen über Kopfschmerzen bis hin zu Attacken.”[4]
Mary Nash Stoddard erzählte The WINDS, daß „ein Vertreter der Aufsichtsbehörde für Medikamente und Lebensmittelzusatzstoffe 1995 auf CBS berichtet hat, daß das FDA nur sechs Beschwerden in Beziehung auf Saccharin erhalten hat. Stelle Sie sich das vor! Und deswegen hat alles, was Saccharin enthält, nun die Aufschrift „Verursacht Krebs” auf allen Etiketten. Die FDA hat eine „vorläufige Einstellung” für Brustimplantate ausgerufen” fährt Stoddard fort, „und das trotz daß Dr. Kessler sechs mal in seiner Pressekonferenz gesagt hat: „Wir wissen nicht, ob Silikon-Brustimplantate Schaden hervorrufen, aber wir irren uns lieber auf der Seite der Vorsicht.” Warum machen sie das nicht mit Aspartam”, fragt sie, „dem Lebensmittelzusatzstoff mit den meisten Beschwerden der Geschichte? Es gibt keine Toten in Bezug auf Brustimplantate — Doppelblindversuche zeigen keine Schäden — empirischen Daten zeigen keine Schäden”, ergänzt sie. „Und trotzdem entschieden sie jedenfalls die vorläufige Einstellung. Wo ist darin die Gerechtigkeit?”
NUN… WAS SAGT MAN DEN VERBRAUCHERN HEUTE?
Erst vor zwei Wochen, in einer Ausgabe des Time-Magazins vom 8. Februar 1999 übernahm es Kolumnistin Christine Gorman jene zu befragen, die die Informationen verbreiten, die behaupten, daß Aspartam alles nur nicht völlig sicher ist. Ir Artikel mit dem Titel „Ein Netz der Täuschung” benutzte die ziemlich medientypischen Verfahren, die jene verwenden, die ein bestimmtes Thema in Verruf bringen wollen, ohne einen ernsthaften Beweiskörper präsentieren zu müssen, um es zu untermauern.
Das Verfahren ist, eine Reihe von eindeutig absurden Geschichten zusammenzuklumpen, von welchen Produkten was behauptet wird, was sie anrichten sollen, und fügt dem einen Text hinzu, der zerstörerische Zweifel auslösen soll. Eine solche Geschichte könnte in einer Übertreibung sein, daß Elvis von Aliens gekidnappt sei und mit Süßigkeiten gefüttert wurde, bis er in Monika Lewinsky „transmutiert” — und Aspartam verursacht auch Gesundheitsprobleme. Das eine verleiht durch schlichte Assoziation seine Unglaubwürdigkeit dem anderen.
Der Time-Artikel fängt damit an, etwas zu entlarven, was wirklich nötig war zu entlarven: eine weit herumgekommene e‑mail, die behauptet, von einer „Nancy Markle” geschrieben worden zu sein (niemand scheint zu wissen, wer das sei). Die E‑Mail micht einen Eintopf von Märchen zusammen, die mit ein paar Wahrheiten über Aspartam zusammenhängen. Dieses „schuldig durch Assoziation”-Prinzip benutzt Gorman, um das auszubleichen, was als ernste Realität über Aspartam erscheint.
Fräulein Gorman hat nur eine einzige Studie eingeholt, die behauptet, einige Mythen über die Gesundheitsrisiken des Süßstoffes zu diskreditieren. Aber was an dem Stück deutlich fehlt, ist jegliche Referenz auf die Berge von glaubwürdiger Forschungsdaten, die von genauso glaubwürdigen weltbekannten Forschern. Daten, die eine deutliche Verbindung anzeigen zwischen dem künstlichen Süßstoff und zahlreichen medizinischen Störungen. Die einzige Nachforschung, die durch die Times-Autorin zitiert wird, gibt eine Untersuchung wieder, die an der Duke-Universität durch Dr. Susan Schiffman durchgeführt wurde, die sich Leute angesehen hat, die „Aspartam-sensitiv” waren und angeblich an durch die Substanz ausgelösten Kopfschmerzen litten. Gorman sagt, daß „ein wenig Experimentieren oft die wahren Probleme enthüllt. Eine Frau”, sagte sie, „die oft Erdnüsse zu ihrer Diät-Cola gegessen hat, war allergisch auf Erdnüsse.”
Was Fräulein Gorman in ihrem Artikel vergessen hat zu erwähnen, war, daß die Duke-Studie an G.D.Searle-Zentrum der Universität stattfand (kommt Ihnen der Name bekannt vor?) „Das Searle-Zentrum steht unter der Leitung des Vizepräsidenten der Universität William Anylan, einem früheren Direktor von Searle.” Dr. Schiffman ist nicht zufällig eine frühere Searle-Beraterin, und ihre Studie wurde finanziert durch — raten Sie mal — Searle.[5]
Hätte die Time sich bemüht, das zu prüfen, hätten sie entdeckt, daß die Schiffman-Studie so viele Löcher hat, daß man damit keine Lastwagen auf einem Parkplatz aussieben könnte. Unterschlagen wurden in dem Artikel die Versuche am Albert-Einstein-College für Medizin, der Schule für Medizin an der Emory-Universität und der Klinik-Stiftung Cleveland, die im New England Journal of Medicine (NEJM) veröffentlicht wurden.[6] Diese Studien haben besonders Dr. Schiffman’s Forschung angesprochen.
„…Verbraucherbeschwerden und Umfragedaten unterstützen die Rolle von Aspartam als diätischer Auslöser von Kopfschmerzen…” schloß eine Studie. „Wir glauben, daß die Studie von Schiffman et al einige ernsthafte Mängel hat und nicht die Realität von Migräne durch diätische Ursachen reflektiert”, meinte ein anderer. „…Ihr Experimentalaufbau war dermaßen mangelhaft, daß ihre negativen Ergebnisse auf keine Weise ihren Schluß unterstützt, daß „Aspartam nicht mehr Migräne hervorruft als ein Placebo”.” „…Es würde vernünftig erscheinen, von den Autoren [des Schiffman-Berichts] zu erwarten, die Literatur durchzusehen, wenn sie schließen, daß ein bekanntes Nervengift, L‑phenylalanin [eine Komponente von Aspartam-Molekül] keine Auswirkung auf Migräne hat.”[7] Offensichtlich haben die Autoren der Schiffman-Studie keine solche Prüfung durchgeführt.
Ein Forscher veröffentlichte im NEJM ging so weit, ernsthaft die Möglichkeit zu erwähnen, daß ein ernsthafter Konflikt zwischen einer guten wissenschaftlichen Ermittlung und den Eigeninteressen in der Schiffman-Studie existiert. „Die NutraSweet-Gesellschaft, die dieses Experimental-Design unterstützt hat”, schrieb er, „hat an dem Protokoll Interesse, welches herausfindet, daß ihr Produkt keine ungünstigen Wirkungen hat.” In Kurzform: NutraSweet hat möglicherweise die Versuche gestaltet, um zu zeigen, daß Aspartam sicher ist.
Das medizinische Journal Neurology, eines unter den berühmtesten der weltweiten Forschungspublikationen, veröffentlichte eine Studie, veranlaßt durch „Berichte über zunehmende Attacken an Menschen nach der Aufnahme von Aspartam.” Die Studie mit dem Titel „Aspartam reizt die EEG-Wellenspitzen-Entladung bei Kindern mit allgemeiner Abwesenheits-Epilepsie: Eine durch Doppelblindversuche kontrollierte Studie”[8] wurde am IWK-Kinderkrankenhaus in Halifax, Nova Scotia, durchgeführt. Diese Forschung erzeugte bedeutende und bedrohende Ergebnisse.
Bei der Untersuchung von Kindern mit „frisch diagnostizierten aber unbehandelten allgemeinen Abwesenheits-Attacken” wurde ihnen an einem Tage mit Rohrzucker gesüßte Getränke zu trinken gegeben, und Aspartam-gesüßte Getränke am anderen. Während des Verlaufs der Studie wurde bei der Aufzeichnung des EEG’s (Gehirnaktivitäten) der Kinder entdeckt, daß „nach Aspartam, verglichen mit Rohrzucker, die Zahl der Wellenspitzen-Entladungen pro Stunde und die Durchschnitts-Länge der Wellenspitzen-Entladungen zunahm… Aspartam scheint den Betrag an EEG-Wellenspitzen in Kindern mit Abwesenheits-Attacken zu reizen.” Insgesamt zeichneten die Wissenschaftler eine durchschnittliche Zunahme von 40% jener attackenartigen Gehirnwellen auf, wenn die Kinder Aspartam zu sich nahmen.
Epilepsie oder Schwere Attacken können als elektrischer Sturm im Gehirn beschrieben werden, die das Opfer während ihres Ablaufes absolut ausschalten. Abwesenheits-Attacken, auch bekannt als kleine Störungen, sind eine weniger gewaltsame Form, die sich in einem kurzen völligen Bewußtseinsverlußt manifestieren. Dieser minitaturisierte elektrische Sturm wird durch die zugenommene „Wellenspitzen”-EEG-Aktivität charakterisiert, identisch mit jenen, die von den Kindern nach der Einnahme von Aspartam erzeugt werden.
Der Begriff „Abwesenheits-Attacke” ist genau das was es vermuten läßt, das Opfer erscheint abwesend, oder nicht bei sich. Man braucht kein Genie zu sein, um zu bestimmen, daß ein Fluglinienpilot, der plötzlich abwesend oder irgendwo anders als im Cockpit ist, eine deutlich anwesende Gefahr für seine Passagiere ist.
Die Halifax-Forscher haben auch gewarnt, daß andere glaubwürdige Studien aufgezeigt haben, daß Aspartam „ein Proconvulsant sein könnte, der die Schwelle für chemisch induzierte Zuckungen absenkt.” Die Wissenschaftler empfohlen auch, das bestimmte Kinder die Aufnahme von Aspartam vermeiden sollten.
Die Time’s-Kolumnistin Gorman, die das Offensichtliche durch den Gebrauch von Superlativen ausdrückte, bestimmte, daß „genau wie eine einzige Chemikalie nicht alles heilen kann, sie auch nicht alles auslösen kann.”
Es wurde die beste Verteidigung von Aspartam, daß es selbst so viele verschiedene Symptome und Leiden zeigt. Wenn man die pathologischen Beweise sucht, wird eine Vielzahl der Ausdrücke gewöhnlich nicht erwartet, noch wird ihr viel Glaubwürdigkeit gegeben. Selten ist es jedoch der Fall, daß eine giftige Substanz nur einen einzige negative Wirkung hat. Wie der Trinkwasserzusatz Fluorid liefert Aspartam starke Beweise, daß es ein systematisches Gift ist, daß in Hülle und Fülle körperfunktionsstörende und pathologische Wirkungen im menschlichen Zentralnervensystem bewirkt, von denen keines zu einer bestimmten Zeit einfach diesem zugeordnet werden kann.
Dr.med. Russell Blaylock, ein anerkannter Neurochirurg und außerordentlicher Professor am Ärztezentrum der Universität von Missisippi ist der Autor des Buches Excitotoxine: der tödliche Geschmack. Während seiner sechzigjährigen Praxis hat Dr. Blaylock zahlreiche wissenschaftliche Papiere verfaßt und zu medizinischen Schulbüchern beigetragen.
Die Titelseite von Blaylocks Buch Excitotoxine untertitelt die Arbeit: „Wie Monosodium-Glutamat, Aspartam (NutraSweet) und ähnliche Substanzen Schaden am Gehirn und Nervensystem hervorrufen können und ihre Verbindung zu neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer, der Lou-Gehring-Krankheit (ALS) und anderen.”
Dr. Blaylock zitiert eine Vielzahl von Studien (fast 500 Fußnotenreferenzen), unter welchen jene sind, die ausdrücklich die Neurotoxinität von Aspartam aufzeigen. Die einzige Studie, die er zitiert, die keine Verbindung zwischen Aspartam und Attacken sieht, wurde von niemand anderem finanziert als — Überraschung — der NutraSweet-Gesellschaft.
Es sollte bemerkt werden, daß in beinahe allen Studien, die eine Verbindung zwischen Aspartam und neurologischen Problemen aufzeigen, die Hauptschuld in einem Blutgehalts-Anstieg der Aminosäure L‑Phenylalanin gesehen wird. Eine bedrohendes Ergebnis in der Forschung ist, daß entdeckt wurde, daß „Ratten zweimal und Mäuse siebenmal die Dosis von Aspartam brauchen, die ein Mensch braucht, um den gleichen Anstieg an Phenylalanin im Plasma zu erzeugen.”[9]
Durch empirische Beweisführung würde dies so scheinen, als ob ein Mensch zwei bis siebenmal so empfindlich auf die Chemikalie reagiert als die Versuchstiere. „In einer Studie”, sagt Blaylock, „stieg das Niveau von Phenylalanin [in Menschen] auf das dreißigfache nach einer Dosis von einem Gramm Aspartam.” Der Neurochirurg/Wissenschaftler glaubt jedoch, daß die Wirkung von Aspartam auf das Gehirn „wahrscheinlich… die direkte Reizwirkung von Aspartat selbst ist” — Aspartat oder aspartische Säure ist ein Bestandteil des Aspartam-Moleküls.
Dr. Blaylock bezog in seine Auslegung über NutraSweet folgendes ein:
Von dem was wir wissen ist es annehmbar, daß NutraSweet — in üblich konsumierter Dosis -
Abnormalitäten des sensiblen hormonellen Steuerungssystems verursachen kann, vor allem in der Entwicklung
von Kleinkindern und Kindern. Jetzt, da mehr und mehr Nahrungsmittel mit zugefügtem NutraSweet zu unseren
Diäten hinzugefügt werden, wächst die Gefahr für uns und unsere Kinder. Der FDA zufolge konsumierte Amerika
1985 3500 Tonnen von Aspartat als NutraSweet. Immer mehr Nahrungsmittel enthalten diesen excitotoxischen
Süßstoff heute, und man fördert dies weiter durch Serien von mächtigen Werbekampagnen. Mit über 100 Millionen
Menschen allein in den Vereinigten Staaten, die NutraSweet auf regelmäßiger Basis konsumieren, erfordern
diese Fragen Antworten. Und bis diese Antworten hervorkommen, sollte NutraSweet in unseren Nahrungsmitteln
verboten sein.[10]
Dr. Lendon Smith sagte in seinem Vorwort zu Tödliche Täuschung, „daß die NutraSweet-Leute eine Werbung im Fernsehen hatten, bei der sie prahlten, daß nun 200 Millionen Menschen Aspartam in über 5.000 verschiedenen Produkten konsumierten. Das nächste Mal, wenn Sie beraubt werden, fragen Sie den Kriminellen, ob er auf Aspartam ist. Wenn Sie jemanden auf dem Bürgersteig sitzen sehen, müde, allein und deprimiert, fragen Sie, ob er Diätgetränke trinkt; es besteht die Möglichkeit, daß Aspartam verantwortlich ist für eine Menge Krankheiten und Kriminalität. Das ist nicht, was Mutter Natur sich wünscht, das wir es essen.”
60 MINUTEN AUS AUSTRALIEN
Dr. John W. Olney, seit dreißig Jahren Gehirn-Spezialist an der Universität Washington und einer der weltweit am meisten respektierten Neuro-Wissenschaftler, führte Studien über die Auswirkungen von Aspartam an Ratten aus. „Die erste Studie zeigte ein häufiges Auftreten von Gehirntumoren”, sagte Dr. Olney in der australischen Version der „60 Minuten” (früher von Mike Wallace in Amerika produziert). „Sie hatten zwölf Gehirntumore in 320 Aspartam-gefütterten Ratten. Sie haben nicht einen Gehirntumor in der Kontrollgruppe gefunden. Unsere Studien in der menschlichen Bevölkerung der Vereinigten Staaten” fährt Dr. Olney fort, „zeigt, daß es einen großen Anstieg beim Auftreten von Gehirntumoren in den drei Jahren gab, nachdem Aspartam eingeführt wurde, und es gab auch eine Veränderung bei der Bösartigkeit der Gehirntumore.”
Das US-Kongreßprotokoll zitiert Olney’s Ergebnisse, die behaupten, daß der Wissenschaftler „G.D. Searle informiert hat, daß aspartische Säure Löcher in den Gehirnen von Mäusen verursacht. G.D. Searle hat die FDA nicht über diese Studie informiert bis nach der Zulassung von Aspartam. Keiner der von G.D. Searle an die FDA übermittelten Versuche widerspricht diesen Ergebnissen.”[11]
„Dieselbe Form von aggressiven Gehirntumoren, die in den Aspartam-Tierversuchen vor nun über 20 Jahren auftraten”, zitiert Mike Wallace Dr. Olney, „nehmen nun in der amerikanischen menschlichen Bevölkerung zu.”[12]
„Erhebliche Beweise, daß Aspartam nicht sicher ist”, sagte Wallace, „sind in dem prestigevollen Journal der Neuropathologie & Experimentellen Neurologie veröffentlicht worden.”[13]
Als das australische Team von „60 Minuten” um ein Interview mit Monsanto bat, der Muttergesellschaft von NutraSweet/Kelco, behauptet der Kommentator, daß die Firma es mit der Frage ablehnte: „Warum machen Sie diese Story mit dem Kerl Dr. John Olney, wenn Sie doch wissen, daß er sich mit Unfug-Wissenschaft beschäftigt?”
Unfug-Wissenschaft wird im Journal der Neuropathologie & Experimentellen Neurologie veröffentlicht? In der wissenschaftlichen Welt wäre das vergleichbar damit, zu behaupten, daß Rolls Royce Billigautos produziere.
Ein durch Wallace geführtes Interview von Dr. Ralph G. Walton, dem Professor für Psychiatrie am Collegs für Medizin an der Nordöstlichen Universität von Ohio, lieferte einige faszinierende und ernüchternde Informationen. Dr. Walton, scheint es, hat eine Übersicht über die Ergebnisse von Aspartam-Studien durchgeführt und sie darauf untersucht, wer tatsächlich die Forschung betrieb.
„Von 164 Studien über Aspartam”, enthüllt Dr. Walton, „waren 74 von der NutraSweet-Industrie finanziert, und jeder einzelne davon attestierte die Sicherheit von Aspartam. Von den 90 unabhängig finanzierten Studien”, fährt Walton fort, „haben 83 ein Problem identifiziert.” [Betonung ergänzt] Dr. Waltons ausgedrückte Meinung ist, daß kein Forscher an Studien beteiligt werden sollte, wo seine persönlichen Interessen direkt betroffen sind.
Als CBN (das Christian Broadcasting Network) Dr. Olney interviewte, erzählte er ihnen, daß die Ergebnisse von G.D. Searle „an Aspartam-gefütterten Ratten… herausfanden, daß abnormales Wachstum 47 mal häufiger auftrat, als es bei den Tieren natürlich wäre.” Derselbe Dr. Olney ist der Forscher, der verantwortlich für die Veranlassung ist, daß die Babynahrungshersteller Monosodiumglutamat (MSG) aus ihren Produkten nahmen. Ein Unfug-Wissenschaftler?
DER FALL VON DER MAGISCHEN RATTE
Der australische Kommentator in deren „60 Minuten”-Produktion legte besonders Wert auf den Hinweiß, daß ein extremes und vielleicht betrügerisches Problem in der Forschung und den Aufzeichnungen der G.D. Searle-Forschung vorliegt.
Aus den von Searle der FDA präsentierten Studien für die Zulassung von Aspartam zitiert „60 Minuten” vom beschämenden Bressler-Bericht. Das FDA-Dokument zeichnet die Resultate einer Untersuchung durch ein 5‑Personen-Team auf, betrachtet die von Searle und dem erfahrenen FDA-Inspektor Jerome Bressler benutzten Forschungsmethoden.[14]
Der Bericht, der aus 75 Seiten Unstimmigkeiten besteht, die Bresslers Team fand, erhebt einen faszinierenden Anspruch, der unglaublich lustig wäre, wären die Auswirkungen der gefälschten Forschung nicht so schwerwiegend. „Die Aufzeichnungen zeigen” meint der Bericht, „das Versuchstier A23LM in der 88. Woche lebte, von der 92. bis 104. Woche tot war, in der 108. Woche lebte und in der 112. Woche tot war.” (Nichts versaut eine Studie mehr als eine eigensinnige Laborratte, die sich nicht entscheiden kann, ob sie nun tot oder lebendig ist.)
„Es gibt auf der Welt keinen PR-Mann der Gesellschaft, der das erklären kann”, sagte der australische „60 Minuten”-Kommentator, und doch ist dies die Qualität der Forschung, auf welcher die „Sicherheit” von Aspartam basiert.
Dr. Olney sagte über die Searle-Studien: „Es gibt da einen früheren Bevollmächtigten der FDA, Alexander Schmidt, der diese Studien für bestenfalls schlampig erklärte, und tatsächlich hat er einige von ihnen an die Justizabteilung weitergereicht zur Verfolgung von offensichtlichem Betrug.”[15]
Angesichts dieser Tatsache, warum wurde Aspartam zugelassen? Olney lieferte den Grund, daß „Ein Bevollmächtigter der FDA ins Amt kam, der entschied, daß es ohne Rücksicht auf die Beweislage zugelassen würde.”
Dieser Bevollmächtigte war Arthur Hull Hays, ein durch Reagan Ernannter, der wenige Monate, nachdem er NutraSweet zugelassen und die FDA verlassen hatte, eine lukrative Beratungsposition bei der PR-Firma von Monsanto annahm. Da wird wieder das dünne Washingtoner Wörterbuch benutzt. Jenes, das keine Beschreibung für das Wort „Interessenkonflikt” enthält.
Als Monsanto erfuhr, daß die Story über NutraSweet im australischen „60 Minuten” gesendet wird, sprachen sie zuerst von einer gerichtlichen einstweiligen Verfügung, „dann forderten sie, daß ein Sprecher der Gesellschaft im Programm erscheine — nachdem sie sich einen Monat lang geweigert haben, einen Sprecher vorzuschlagen.”
Während dem Interview mit Monsanto-Vertreter Dr.med. Robert H. Moser, dem Vizepräsidenten der Gesundheitskommunikation & Erziehung der NutraSweet-Gesellschaft, fragte der Moderator Dr. Moser nach der Ratte A23LM. Die Frage folgte direkt nach Mosers Behauptung, daß die Forschung bei Searle völlig in Ordnung sei. Moser antwortete sogleich, daß er dieses Thema oder irgendein anderes zum Bressler-Bericht ansprechen würde.
Dr. Moser’s Darstellung, daß die Produkte seiner Gesellschaft sicher seinen, war bestenfalls unaufrichtig. Er meinte, daß das Aspartam-Molekül niemals in den Blutkreislauf gelangt. Es kam dem Reporter so vor, daß der Doktor denkt, daß die Öffentlichkeit müsse tatsächlich die Abbildung wortwörtlich glauben, daß in der alten animierten Bufferin-Werbung benutzt wurde, die schildert, wie ganze Tabletten durch die Venen und Arterien fließen, auf dem Weg, Schmerzen zu lindern. Natürlich erreicht Aspartam den Blutkreislauf nicht als komplettes Molekül. Es gibt da etwas, was Verdauung genannt wird, was dazwischen kommt. Moser behauptete zu Recht, daß Aspartam in seine drei Hauptbestandteile zerlegt wird. Und das ist den Forschern zufolge präzise das Problem. Es sind diese Hauptkomponenten, behaupten sie, die die Gesundheit zerstören. Die Laborforschung zeigt, daß Aspartam nicht auf die Verdauung wartet, um zu zerfallen. Oberhalb von 30°C zerfällt das Molekül und gibt Methanol frei, welches sich im Stoffwechsel in Formaldehyd zersetzt, welches bekannterweise ein starkes Karzinogen ist, dann in Ameisensäure und Diketopiperazin, verdächtigter Verursacher für Gehirntumoren und Gebärmutterpolypen.[16]
Es ist für niemanden ein Geheimnis, der sieht, daß die Lieferwagen für Getränke in wärmeren Gegenden ihre Ladung nicht kühlen, regelmäßig die 30°C‑Schwelle überschreiten.
Angesichts der außergewöhnlichen Menge an Beweisen zu den Gesundheitsrisiken von Aspartam hat die FDA es nicht nur für den menschlichen Verzehr freigegeben, sondern fährt fort, ihre Aktionen zu billigen. „Die FDA steht hinter ihrer ursprünglichen Zulassungsentscheidung”, sagt ein „Talk Paper” von der FDA, „aber die die Behörde verbleibt bereit zum Handeln, falls ihr glaubwürdige wissenschaftliche Beweise präsentiert werden — wie es für alle durch die FDA zugelassenen Produkte der Fall ist”. Hä?
Man kann nicht anders als sich fragen, welche Datenmenge nötig ist, um die FDA zu überzeugen, ihre „ursprüngliche Zulassungsentscheidung” zu überdenken. Die Frage erscheint rhetorisch.
WELCHE SCHWARZEN PETER REICHEN DIE ÜBERHAUPT WEITER?
Der Monsanto-Direktor der Firmenkommunikation, Phil Angell, wurde in The New York Times mit der Behauptung zitiert, daß die chemische Gesellschaft jegliche Verantwortung für die Produktsicherheit abweist. Als Kommentar zu dem Rinderwachstumshormon sagte Angell: „Monsanto sollte nicht die Sicherheit von Biotech-Nahrungsmitteln gewähren. Unser Interesse ist, soviel wie möglich davon zu verkaufen. Die Sicherheit zu gewähren ist die Aufgabe der FDA.”[18]
Monsanto beansprucht, daß es nicht in ihrer Verantwortung liege, die Sicherheit ihrer Nahrungsmittelprodukte zu gewährleisten? Es ist deutlich, wenn schon aus keinem anderen Grund als ihrer gar-nicht-so-blinden Akzeptanz der Monsanto-Forschung, daß die FDA glaubt, der Chemieriese sei in seinen Angelegenheiten verantwortlich. In dieser Runde, dem Reise-nach-Jerusalem-Spiel, wer nun verantwortlich für den Schutz der Verbraucher vor ihren Produkten sei, wird etwas anderes deutlich: keinen von beiden interessiert das.
Mit Monsantos Behauptung, daß ihr Interesse sei „soviel wie möglich zu verkaufen”, und der Akzeptanz ihrer Forschung durch die FDA ist es offensichtlich, daß Zweckmäßigkeit und Gewinn und Verlust die einzigen Gesetze sind, die die Firmen und die Bundesbehörden antreiben, die beauftragt sind, diese zu regulieren. Die Interessenkollisionen und ‑konflikte die von beiden Sektoren gezeigt werden, sollten ein klares Zeichen für alle sein, die sehen können, daß die Menschheit in deren Augen nicht mehr zählt als diese Labortiere, die sie benutzt haben, um ihre „Unfug”-Forschung zu erzeugen.
Wenn irgendeine Nation im Tempel des Dollars oder was auch immer ihre Währung sei, ihrem Götzen dient, ist das Ende sicher. Sichtbare Zerstörung wird kaum mehr als eine Formalität sein — und eine Frage der Zeit.
VERWEISE:
- Aviation Medical Bulletin, Oktober 1988.
- Deadly Deception — Story of Aspartame (zu deutsch: Tödliche Täuschung — Die Geschichte
von Aspartam) von Mary Nash Stoddard, Odenwald Press, Dallas, Texas. ISBN 1–884363-14–8. - Ebenda.
- „60 Minuten”, CBS Television, 28. Dezember 1996.
- Deadly Deception: The Story of Aspartame, a.a.o.
- New England Journal of Medicine, 5. Mai 1988.
- Ebenda.
- „Aspartame exacerbates EEG spike-wave discharge in children with generalized absence
epilepsy: a double-blind controlled study.” (zu deutsch: Aspartam reizt EEG-Wellenspitzen-Entladungen
in Kindern mit allgemeiner Abwesenheits-Epilepsie: eine durch Doppelblindversuche kontrollierte Studie)
Neurology, Mai 1992; Band 42(5): S. 1000–3. - Ebenda.
- Excitotoxins: The Taste that Kills (zu deutsch: Excitotoxine: Der tödliche Geschmack)
Dr.med. Russell L. Blaylock, Health Press 1997. - Olney 1970, Gordon 1987, Seite 493 vom U.S. Senat 1987.
- Ebenda.
- Journal of Neuropathology & Experimental Neurology, November 1996.
- „Der Bressler-Bericht”, Kongreßprotokoll Seite S5499 von 1985a.
- Ebenda.
- „Aspartame, Methanol and the Public Health”(zu deutsch: Aspartam, Methanol und die
Volksgesundheit), Journal of Applied Nutrition, Band. 36, Nr. 1, 1984. - T96-75, Aufsichtsbehörde
für Medikamente und Lebensmittelzusatzstoffe, 18. November 1996. - Michael Pollan, „Playing God in the Garden,” The New York Times, October 25, 1998.
*) Der Bericht zum „TransGlobal-Flug 901”
basiert nicht auf wahren Tatsachen. Die Fluglinie wie auch die Geschichte sind frei erfunden; Ähnlichkeiten
mit lebenden Personen oder Organisationen, jetzigen oder früheren, sind völlig unbeabsichtigt.
**) Für weitere Information kann mit dem
Aspartam-Verbraucherschutznetz unter 1–800-969‑6050, international 1–972-919‑6100 Kontakt aufgenommen
werden.
Geschrieben 18.2.99